Comic Review: Survivor Girl (Zwerchfell Verlag)

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Comic Review: Survivor Girl (Zwerchfell Verlag)

Comic Review: Survivor Girl (Zwerchfell Verlag)

Tja, auch auf dem deutschen Comic-Markt wird man nicht vor echten Highlights verschont, zumindest wenn man Glück hat. Zwerchfell-Chef Christopher Tauber und „Star Wars“ und „Malcom Max“ Zeichner Ingo Römling sowie auch Kim Liersch bemühten sich im vergangenen November ihren ursprünglich als Web-Comic publizierten Comic-Strip „Survivor Girl“ auch endlich in Print-Form unter die Leute zu bringen. Gelohnt haben sich die Bemühungen definitiv, schließlich wurde das Werk diesen Mai auf dem Comicfestival München mit dem „ICOM Independent Comic Preis“ für den „besten Independent Comic“ ausgezeichnet.

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Dass Phoebe sich eines Tages als letzte Überlebende eines Sommercamp-Massakers, zusammen mit abstrusen Freunden, durch wilde Abenteuer schlagen muss, hätte die junge Dame und Heldin am Anfang des im extravaganten Format vorgelegten Comics sicher nicht gedacht. Doch, wie es sich für ein echtes Final Girl gehört - die letzte Überlebende und meist weibliche Protagonisten eines Horrorfilms - kommt die Toughness erst im Verlauf der Story. Ob nun zusammen mit dem sensiblen Serienkiller Helmut oder etwaige Slo-Mo-ZombiesPhoebe darf sich mit so manch eigenwilligen Persönlichkeiten herumschlagen.

Dass Tauber und Römling beileibe keine Anfänger im Comic-Medium sind, dürfte hinlänglich bekannt sein. Nicht nur kann Christopher Tauber auf eine jahrelange Erfahrung als Comic-Verleger zurückblicken, so ist Ingo Römling wohl gegenwärtig einer der bekanntesten deutschen Comic-Zeichner überhaupt. Und ohnehin, beide arbeiteten bereits zuvor am Horror-Comic „Die Toten“, was eine weitestgehend harmonierende Zusammenarbeit von allein nahelegt. Der Comic-Strip „Survivor Girl“ jedoch entstand ursprünglich als Web-Comic und diente in erster Linie dazu, den beiden Machern einen Heidenspaß einzubringen. Zu späterer Stunde stieß dann noch Kim Liersch dazu, um die finalen, zeichnerischen Züge fertigzustellen, da Römling bereits anderweitig verplant war.
Die Liebe zum Horror-Genre ließ die beiden ursprünglichen Macher jedoch in bester MAD-Manier eine mit einem allumfassenden Augenzwinkern, in jede Genre-Ecke ausleuchtende Satire umsetzen, welche sich an tonnenweise ikonenhaften Referenzen abarbeitet, ohne sich dabei im Selbstzweck zu verlieren. Eine fundierte Kenntnis dieser Genre-Perlen ist dabei jedoch nicht einmal notwendig, da man so freundlich war, auf den einschlägigen Seiten Erläuterungen als Fußnoten zu platzieren. Ungewöhnlich, aber wirkungsvoll.

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Mit liebevollen Zeichnungen und verspielten Genre-Verwebungen erwecken die drei Macher einen beeindruckenden Comic zum Leben, der zur kurzweiligen Unterhaltung sowie auch zur Erlebnisreise einlädt. Die wunderbare Aufmachung im 21-x-12,5-Format sowie der tollen Optik als abgegriffene 80er VHS zwingen einen förmlich zum Kauf. Für die schlappen 16,00 € Coverpreis wäre dieser auch mehr als gerechtfertigt. Ob man nun Horrorfilme mag oder nicht, das „Survivor Girl“ ist einfach zu gewitzt, als dass man es liegen lassen könnte.

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