Comic Review: Lando
Liebe Leserinnern und Leser, lehnt euch zurück, wie dieser sympathische Herr auf dem Cover, und genießt die folgenden Worte: Charles Soule und Alex Maleev machen einen Comic über Lando Calrissian. Ich wiederhole: Charles Soule und Alex Maleev machen einen Comic über Lando Calrissian!
Was Marvel mit dem neuen Star Wars Extended Universe getan hat, sei mal dahin gestellt. Mir ist bewusst, dass die ehrwürdigen Padawane unter euch allein bei dem Gedanken bereits Schaum vorm Mund haben. Dennoch muss man dem Haus der Ideen lassen, dass sie sich für den Comic Sektor der Sternenflotte extrem stark machen. Sonst würde man kaum solch renommierte Autoren wie Jason Aaron oder Charles Soule an die Plotkiste lassen, um uns neue und frische Geschichten aus der Zeit vor und nach der Schlacht um Yavin zu präsentieren.
Panini Comics bringt passend zur Machtübernahme des New Yorker Verlagshauses nicht nur eine neue Heftserie, sondern auch diverse Sonderbandtitel, die neuerdings ohne Rückennummer publiziert werden. Dies hat für Leserinnen und Leser den Vorteil, dass die einzelnen Storys abgeschlossen gelesen werden können, ohne, dass sich diese verpflichtet fühlen müssen auch Folgebände einer anderen Story zu kaufen, einfach nur, um die Reihe durchgängig nummeriert zu haben.
Der neuste Sonderband trägt den schlichten Titel Lando und beinhaltet ein Abenteuer dessen, welches zeitlich kurz nach Episode IV angesiedelt ist. Der spätere Chef der Wolkenstadt hat Schulden und versucht verzweifelt Credits aufzutreiben. Ein kleiner Coup der mit viel Charme des sympathischen Spielers ohne großen Diebstahl erfolgreich endet, bringt nicht mal den Bruchteil des erhofften Gewinns, weshalb Lando sich gezwungen sieht einen weiteren Auftrag anzunehmen. Er soll ein bestimmtes Raumschiff aus einer imperialen Werft stehlen, welches üppige Reichtümer beherbergen soll. Diese soll er sogar behalten dürfen, wenn es ihm gelingt das Schiff zu kapern. Die Aktion verläuft weitestgehend gut, bis Lando und seinem kleinen Team auf einmal 3 Sternenzerstörer auf den Fersen sind, was ihm den Anschein gibt, das gestohlene Schiff könnte jemandem mit viel Einfluss sehr viel bedeuten.
Eine überraschend subtile Story, mit wenig Action aber dafür mit spannungsgeladener Erzählkunst tischt uns Inhumans (Review zum Inhumans Megaband) und Swamp Thing Autor Charles Soule hier auf. Eine Hauptfigur die keinerlei Ambitionen zu Heldentaten verspürt und auch vom regulären Antihelden weit entfernt ist, führt den Leser durch eine Geschichte, die vor allem wegen des plotfixierten Erzählstils mitzureißen weiß. Zeichner Alex Maleev weiß seinen lakonisch-beeindruckenden Stil für dieses trockene Szenario ähnlich gut einzusetzen, wie für seine aktuellen Arbeiten an Hellboy (hier die Review). Man hätte kaum einen geeigneteren Zeichner finden können. Ein echter Überraschungstitel und eine der besten Star Wars Storys, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.
Titel: STAR WARS - LANDO
Verlag: Panini Comics
Format: Softcover / lim. Hardcover
Vö-Datum: 24.05.2016
Originalausgaben: US Star Wars: Lando 1-5
Seitenzahl: 116
Autor: Charles Soule
Zeichner: Alex Maleev
Preis: 14,99 € / 29,00 €(Cover Copyright: Panini Comics)
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Das muss ich haben *_* 😀