Langzeit Marvel Entertainment CEO Isaac „Ike“ Perlmutter hat diese Woche eher schlechte Nachrichten erhalten. Mutterkonzern Disney hat im Zuge einer größeren Entlassungswelle entschieden, dass auch ME CEO Perlmutter eine eher geschliffene Rolle in der kommenden Disney/Marvel Zukunft spielen solle und ihn daher über dessen Entlassung informiert, wie die New York Times berichtete.
Wie der Konzern angab, solle Perlmutters Freistellung Teil einer anvisierten Kostenersparnis sein, welche im Zuge von ca. 7.000 weiteren Entlassungen weltweit erfolge. Perlmutter stand monatelang im Mittelpunkt eines intensiven Streits um den Investor Nelson Peltz, der um einen Platz im Disney-Vorstand kämpfte.
Der Streit endete im Februar, nachdem Disney CEO Bob Iger die anvisierte Kostensenkung um 5,5 Milliarden US-Dollar und die entsprechenden Entlassungen ankündigte. Entlassungen, denen Perlmutter nun selbst zum Opfer fällt. Peltz ließ folglich von seinem Drängen auf einen Vorstandsposten ab.
Perlmutter gilt als eher kontroverse Figur in der US-Comicbranche. In seiner Langzeitfunktion als führende Kraft bei Marvel rettete er den Verlag Ende der 1990er vor dem Bankrott und hatte u.a. Marvels Verkauf an Disney im Jahr 2009 für satte 4 Milliarden US-Dollar mitzuverantworten.
Darüber hinaus ist der als eher ruchloser Businessman verschriene Perlmutter dafür bekannt, die Meinung zu vertreten, dass Frauen und PoC nicht dafür geeignet seien, Hauptrollen in Actionfilmen zu übernehmen, da sie nicht genügend Geld einspielen würden - und wie man gerüchteweise hört, auch noch aus anderen Gründen. So war er u.a. strickt dagegen, dass Filme wie „Black Panther“ oder auch „Captain Marvel“ in die Produktion gehen würden und versuchte diese gar zu verhindern.
Umstände die beinahe dazu führten, dass Marvel Studios Chef Kevin Feige seinen Hut genommen hätte. Auch hatte Perlmutter versucht, Feige zu entlassen, was letztendlich von Disney CEO Bob Iger verhindert wurde.
Doch nicht nur Ike Perlmutter musste gehen. Auch Rob Steffens, Co-Vorsitzende von Marvel Entertainment, sowie Chefjurist John Turitzin sind von der Freistellung betroffen. Marvel Entertainment selbst wird von Disney geschluckt und in die Disney-Firmenstruktur integriert. Präsident Dan Buckley bleibt dem Unternehmen jedoch erhalten und wird künftig Kevin Feige unterstehen.
Welche Auswirkungen dieser Vorgang auf die Comucpublikationen haben wird, ist bisher fraglich. Fakt ist jedoch, dass nicht viele Menschen über den Weggang Perlmutters bestürzt sein dürften. Dessen regelmäßige Kontroversen und verzweifelten Diversity-Pushback-Versuche dürften wohl kaum vermisst werden.
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Wurde auch Zeit dass das passiert. Der Mann ist unerträglich. Gut für Feige dass er ihn los ist