Mit der verheerenden Entlassungswelle, die Anfang der Woche den Medienkonzern WarnerMedia und somit auch DC Entertainment und DC Comics traf, sind im Netz aktuell viele Spekulationen zu finden, wie es denn künftig mit dem Verlag und den einzelnen Publikationen weitergehen könnte und sollte.
Vor allem düster werden die potentiellen Zukunftsaussichten der aktuellen „DC: Black Label“ Line kommentiert, da hier personell einschneidende Änderungen vorgenommen wurden.
Der für „DC: Black Label“ zuständige Redakteuer, Mark Doyle, der die Line u.a. auch aus der Taufe hob, wurde im Zuge der Entlassungswelle freigesetzt. Auch Redakteur Andy Khouri ist nicht mehr dabei und hinterlässt das DC Imprint nun in einem gewissen schwebenden Zustand, der viele Leser*innen darüber im Unklaren lässt, ob das Label beim Verlag überhaupt noch eine Zukunft haben wird.
Zudem wurde bereits mehrfach öffentlich diskutiert, dass WarnerMedia Präsidentin für Global Brands, Franchises und Experiences, Pam Lifford, welche u.a. auch die Comic-Lines für DC Comics als Entscheidungsträgerin überwacht, bisher keinen sonderlich großen Gefallen am Erwachsenen-Label des Verlages gefunden haben soll.
Ein Grund, weshalb mittlerweile vielerorts angenommen wird, dass das Label in den kommenden Monaten mit den bereits angekündigten Titeln aussteuern könnte, oder strukturell abgewandelt werden würde, um künftig lediglich als Schirm für Collected Editions zu fungieren.
Entgegen diesen Vermutungen steht jedoch, dass nach wie vor hochkarätige Titel für die „DC: Black Label“ Line angekündigt werden. Ob nun Tom Kings und Jorge Fornes’ „Rorschach“ Maxi-Serie, die neue „Sweet Tooth“ Erweiterung von Jeff Lemire und natürlich die potentiellen Fortsetzungen zu Sean Murphys „White Knight“ Universum... hier ist noch einiges zu erwarten.
Natürlich wäre es kein sonderlich großer Aufwand, diesen Comics lediglich den „DC: Black Label“ Stempel zu entziehen, was an der potentiellen Veröffentlichung kaum etwas ändern dürfte. Vielmehr stellt sich die Frage, was hat der DC Comics mit all den Maßnahmen überhaupt vor und will man weiterhin am Konzept des Contents für erwachsene Leser*innen festhalten?
Dass wichtige Entscheidungsträger der Line entlassen werden, ohne dass potentielle Nachbesetzungen überhaupt tehmatisiert werden, scheint jedoch kein allzu gutes Zeichen zu sein. Aber wie gesagt, mehr als Spekulation ist das nicht.
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Es steht zu befürchten, dass klassische Superheldencomics nach und nach eingestampft werden. Die Entwicklung scheint leider eher Richtung „scholastic“ und Young Adult zu gehen. Also mehr Gotham High und weniger White Knight...
Irgendwie hatte ich immer den Eindruck, dass DC nie so genau wusste wo sie mit dem Black Label überhaupt hin wollten. Schien mir am Ende ein beliebiger Stempel zu sein, um bestimmte Superhelden-Titel interessant zu machen. Vieles von dem was erschienen ist, hätte ohne Probleme auch unter dem normalen DC-Label erscheinen können.
Dann doch lieber wieder ein Label wie früher Vertigo. Weitgehend ohne Superhelden und die Autoren dürfen sich austoben.
Für mich sind aktuell sogar nur die Black Label Comics interessant, deswegen hoffe ich, dass zumindest das Prinzip (abseits der Kontinuität) erhalten bleibt.
ich fand die black label abzubrechen wär ein große fehler
Ich hoffe das das „DC Black Label“ Label nicht beendet wird, das wäre echt schade, weil dort schon echt geile Serien geschaffen wurden