Wie nahezu allen US-Comic-Medien zu entnehmen ist, war der Montag beim WarnerMedia Konzern respektive dem dazugehörigen DC Entertainment Arm und somit auch bei DC Comics alles andere als rosig.
Die US-Presse berichtet von intensiven Umstrukturierungen und gar massenhaften Entlassungen, die bis jetzt noch in keiner Weise seitens Warner oder DC bestätigt worden.
„Ein Blutbad!“ sei dies gewesen, berichten vereinzelte Plattformen.
Mark Doyle als Executive Editor - also entscheidender Redakteur - für „DC: Black Label“ sei von nun an nicht mehr in dieser Funktion aktiv. Den Gerüchten nach sei auch Bob Harras als DC Editor-In-Chief, Bobbie Chase als Vice President, Global Publishing Initiatives & Digital Strategy, DC Editor Andy Khouri, DC Senior Story Editor Brian Cunningham sowie auch SVP Publishing Strategy & Support Services Hank Kanalz entlassen worden.
Ursprüngliche Vermutungen, dass DC-Publisher und COO Jim Lee seinen Hut nehmen musste, wurden schnell wieder korrigiert. Mittlerweile heißt es, dass er seinen Posten (vorerst) behalten habe, jedoch die Aufgabenstruktur der ihm nachgeordneten Einheiten intensive Änderungen erfahren werde. Ob Lee auch längerfristig in der Rolle verbleiben werde, soll aktuell ebenfalls noch diskutiert werden.
So heißt es aus internen Kreisen, dass Lee zwar weiter als Publisher fungiere, jedoch die Verantwortung und eine etwaige Entscheidungshoheit auf DCs aktuelle Executive Editor of Global Publishing Initiatives & Digital Strategy Marie Javins sowie Vice President & Executive Editor für DC Comics’ Children’s/Young Adult Michele Wells übertragen werde.
Lees Executive Assistant Eddy Choi, Sandy Resnick in ihrer Funktion als International Publishing, Ad Sales & Custom Creative Studio sowie Marketing Director Sara Haskell seien jedoch ihren Funktionen zumindet enthoben worden.
Hingegen seien den berichten zufolge Jonah Weiland als VP of Marketing & Creative Services sowie Jim Sokolowski als VP für Comic Book Specialty & Newsstand Sales entlassen worden.
Doch nicht nur beim Personal soll geschraubt werden, auch DC Collectibles soll künftig nur noch als Line für Statuen und Figuren agieren, deren Verwertungsrechte an Firmen wie Hasbro oder Mattel vergeben werden.
Insgesamt sollen die Veränderungen die aktuellen Veröffentlichungen umgehend treffen und einschneidende Umstrukturierungen auch bei den gegenwärtig veröffentlichten Comics zu erwarten sein. Während die „Batman“, „Justice League“ und „Superman“ Titel sowie auch die Digital-Line weitestgehend sicher sein sollen, könnten/sollen andere DC Comics Reihen schnell vom Markt verschwinden.
Noch nichts bestätigt
Wie gesagt, all diese Information reisen aktuell als Spekulationen durch das Netz und basieren auf unbenannten Insider-Quellen, doch so intensiv wie die Branche darüber berichtet und auch, wie Künstler:innen in den sozialen Netzwerken darüber sprechen und sich spürbar bemühen, sich bezüglich etwaiger handfester Informationen zurückzuhalten, zeigt dies zumindest, dass da irgendetwas im Gange ist.
Dass solch eine Bombe, auch wenn rein spekulativ, knapp 2 Wochen vor Warners DC Fandome Event platzt, dürfte auch kaum ein Zufall sein. Dem Mutterkonzern AT&T sowie auch WarnerMedia wurde ohnehin schon länger ein gewisses Desinteresse an der Comic-Sparte der doch ansonsten recht profitablen IPs nachgesagt.
Sicherlich stellt DC Comics für Warner finanziell alles andere als ein Loch ohne Boden dar und letztendlich ist dies auch die Ideenschmiede für all die Adaption, die Warner mit Filmen und TV-Shows in den vergangenen Jahren erfolgreich an die Endkunden brachte, doch lässt das inkonsequente Personalmanagement des Verlages in der vergangenen Zeit auch vermuten, dass hier nicht mit derselben Prämisse agiert wird.
Es bleibt abzuwarten, was sich von all dem offiziell bestätigen lässt. Die für DC tätigen Kreativen sind jedoch gerade eher wenig guter Stimmung, wie die ehemalige DC-Präsidentin Diane Nelson in ihrem Facebook-Post gut zusammenfasste:
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Wir sind alle keine Insider und können erst mal nur mitspekulieren was sich alles ändern wird.
Aber das sich aus sich aus Sicht von AT&T etwas strukturelles bei Warner und DC Comics ändern musste hat sich bereits mit der Entlassung von Dan Didio sowie des Aufkündigen der exklusiven Zusammenarbeit mit Diamond angedeutet.
Wir Fans neigen immer wieder dazu Veränderungen eher kritsch zu sehen.
Fakt ist aber, dass sich der Gesamte Entertainment Markt in Gänze in einer Transformation befindet!
Da können alte Strukturen einfach nicht und werden notgedrungen angepasst
Ich warte erst mal ein offizieles Statement ab!
“ ... in keinster Weise ...“
Tur mir leid, aber es heißt „in keiner Weise“. „In keinster Weise“ gibt es nicht.
Noch zum Thema: Übel wenn die hohen Tiere Scheiße bauen und die Angestellten es ausbaden müssen. Aber so läuft das im Kapitalismus.
Merci.
Wäre da gar nicht so streng! Der Elativ ist praktisch gesehen der „Hall Pass“ der deutschen Grammatik!
Gibt genügend Menschen, mich inkludiert, die sehr wohl der Meinung sind, dass „in keinster Weise“ als sprachliche Hülse oder als Vergleich, der eigentlich keiner sein will, seine Berechtigung hat. Das Setting muss stimmen, wohl gemerkt - tut es hier IMHO 😉
Just my two cents 🙂
Des Deutschen liebster Volkssport ist das Korrigieren seiner Mitmenschen. Den Breitensport bildet dabei das Aufspüren von „keinen Sinn machen“, „in keinster Weise“ und ähnlichen Formulierungen. Es lebe der erhobene Zeigefinger☝️ Finden man in anderen Sprachkulturen in der Art nicht.
Das schlimmste die Ungewissheit für die Schaffenden, kann ich nachvollziehen, war ja leider zu erwarten, in der jetzigen Situation.