Gut eine Woche kam ich nicht mal im Ansatz dazu Beiträge, News oder Rezensionen zu posten, denn die sich aktuell immer mehr ausbreitende Coronavirus-Pandemie hält das gesamte gesellschaftliche Leben überaus fest im Griff. Auch mich, meine Familie, mein Team auf Arbeit und meine Mitarbeiter*innen - in meinem „wirklichen Leben“ abseits der Superhelden und Graphic Novels.
Seit einer Woche ergreifen Bund und Länder einschneidende Maßnahmen, um die Verbreitung zu verlangsamen und so einen potentiellen gesellschaftlichen wie auch produktionstechnischen Stillstand, der uns wie ein Supergau einzuholen scheint, zu verhindern.
Nach der Absage dutzender Großveranstaltungen - so auch viele Comicmessen - und dem Schließen der Schulen und Kindertageseinrichtungen wurde jüngst auch die Wirtschaft zurückgefahren, um soziale Interaktionen und potentielle Verbreitungen des Coronavirus-Erregers zu vermeiden.
Und seit Mittwoch dieser Woche trifft dies auch den Comic- und Buchhandel mit voller Härte.
Durch Verordnungen der einzelnen Bundesländer haben Buchhandlungen und Comicshops im gesamten Bundesgebiet nun offiziell geschlossen. Die fragenden Gesichter entnimmt man jedoch nicht nur der Seite der Leser und Kunden, denn viele Shop-Betreiber und Händler stehen aktuell vor existentiellen Fragen, auf die es in den kommenden Wochen kaum zufriedenstellende Antworten geben dürfte.
Wie Vertriebe wie PPM berichten, liegt das Problem gegenwärtig mitnichten an den Lieferketten. Verlage und Vertriebe waren bisher gut aufgestellt und haben Neuerscheinungen der kommenden Wochen rechtzeitig in die Läden liefern können. Das Problem in der aktuellen Situation ist jedoch: da liegen die Comics weitestgehend auch noch, denn die Händler unterliegen einem flächendeckenden Shut-Down und dürfen ihre Pforten nicht öffnen, um den ganzen Kram auch zu verkaufen.
Die Kommunikation zwischen den Vertrieben und den Händlern läuft derweil im Hintergrund, denn viele Händler und Shop-Betreiber müssen sich nun überlegen, ob sie in den kommenden Wochen überhaupt noch weiter beliefert werden wollen und sollen.
So verzweifelt und bedrohlich die Situation für die Shops auch sein mag, ist es durchaus beachtlich, zu wie viel Kreativität die einzelnen Händler unter den Umstände aktuell imstande sind.
So ist u.a. die Comic Combo in Leipzig einer von vielen Shops, die über die Krisenzeiten mit Auslieferungen per Fahrrad, einem Comic Combo „Drive“-In und natürlich dem klassischen Online-Versand den Kunden die Möglichkeit bieten, an ihre neuen Comics zu kommen.
Da wir alle angehalten sind, weitestgehend zuhause zu bleiben und wir in diesen Tagen sogar einer möglichen Ausgangssperre entgegenblicken, dürfte viel Zeit zum Lesen vorhanden sein. Doch wie sollen die Bücher an die Kunden kommen, wenn die Läden geschlossen haben?
Der Versandhandel könnte am ehesten davon profitieren. Viele Shops bieten zusätzlich zum Geschäft vor Ort den obligatorischen postalischen Versand an, manche sind sogar generell darauf ausgerichtet. Der größte Absatz erfolgt jedoch leider nach wie vor über Marktgiganten wie Amazon.
Problematisch wird es, wenn eben jener Marktgigant - wie aktuell vereinzelt berichtet - Partner der Buch- und Comicbranche vertröstet, da Segmente wie Haushaltswaren und Sanitätsartikel in der jetzigen Situation Vorrang genießen und es so zu Verzögerungen bei den Zustellungen von Comics und Büchern an den Endkunden kommen könnte. Ich betone: könnte!
Viele Verlage sind auf die Verteilung durch Amazon angewiesen und könnten dadurch in eine noch schwierigere Situationen kommen, als ohnehin schon durch Corona herbeigeführt.
Letztendlich wird es am Kaufverhalten des Kunden und der Kreativität der einzelnen Händler liegen, ob unsere Verlage und Shops mit reellen Umsatzeinbußen zu kämpfen haben werden oder eben nicht.
Meine Bitte an euch alle da draußen lautet daher: nutzt die Zeit daheim und lest Comics. Bleibt zuhaus und vor allem gesund. Kauft bei euren Shops online und entdeckt auch andere Händler im Netz.
Nicht nur unsere Comicshops werden es euch danken, auch die Verlage, die aktuell mehr denn je darauf angewiesen sind, dass trotz all der katastrophalen Umstände durch Coronavirus, die Comics dahin kommen, wo sie hingehören, in eure Comicregale.
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Also ich hab noch gefühlt Lesestoff für mehrere wochen doch auch ich hab schon bei meinem Comichändler vorbestellt der mich mit offenen Armen empfangen hat!
Dass Buchhandlungen im gesamten Bundesgebiet geschlossen haben, stimmt nicht.
In Berlin und Sachsen-Anhalt dürfen sie noch offen bleiben. In Bayern und im Saarland, wenn sie eine Ausnahmegenehmigung haben.
Stimmt sogar. Mein Laden vor Ort -Sachsen-Anhalt--hat auf eigenen Wunsch geschlossen. Ändert am Kern der Situation dennoch nichts. Aber danke für den Hinweis.
Meine Stammläden liefern leider nicht, also habe ich bei einem Comicladen mit Onlineshop bestellt. Die neuen Splitter Veröffentlichung waren dort schon vorzeitig vorhanden, also habe ich mich erst mal eingedeckt.
Mal abgesehen davon, dass viele Comics (Splitter, Cross Cult z. B.) bei Amazon erst später verfügbar sind, möchte ich leider die Comichändler unterstützen.
Ich beschäftige mich jetzt erstmal mit meinem riesigen Noch-Zu-Lesen-Stapel. Und sollte ich doch dringend Nachschub brauchen oder etwas direkt lesen wollen, so habe ich mit meinem Händler schon die Modalitäten besprochen.
Mein lokaler Händler „Roman- ind Comicladen“ in Berlin verschickt ebenfalls die Bestellungen. Den werde ich auch weiterhin unterstützen.
Ich bin eher gespannt darauf, dass, sollte es vorerst so weitergehen, dass wir alle zu Hause bleiben müssen und es Lieferengpässe gibt, was meinen Spekulationen zufolge Ende April überdauern wird, es Probleme beim Drucken neuer Comics & Comicbücher, zumindest seitens Panini geben wird, da diese ja in Italien drucken, wo zur Zeit der totale Notstand ist...
Ich habe heute extra bei meinen Comicshop telefonisch bestellt, um ihn zu unterstützen.
Ich hab heute meine erste Comic Lieferung per Post bekommen. Mein lokaler Händler ist zwar „nur“ 35 km entfernt, aber der traditionelle Besuch im Laden musste Corona bedingt leider ausfallen.
Ich für meinen Teil kauf auch jetzt bei meinen Stammläden bevor ich Amazon mein Geld gebe.