Comic Review: Jupiter’s Legacy Bd. 01 (Panini Comics)

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Comic Review: Jupiter’s Legacy Bd. 01 (Panini Comics)
© Panini Comics

Comic Review: Jupiter’s Legacy Bd. 01

Wenn Comic-Superstar Mark Millar ein neues Werk veröffentlicht, scheint die ganze Welt still zu stehen. Der Autor der in dieser Woche für sein gefeiertes Marvel Epos Civil War wieder in aller Munde ist (ihr habt meine Besprechung zum genialen Omnibus doch gelesen, oder?), hat sich vor allem mit seinen Millarworld Geschichten bis an die Spitze des Comic-Olymps geschrieben. Storys wie Wanted, Secret Service (Vorlage zum Film Kingsman) oder Kick-Ass haben es alle samt auf die Leinwand geschafft. Aber auch Civil War startet in dieser Woche in den Kinos. Old Man Logan soll laut Gerüchten folgen. Und danach? Danach schimmert wohl bereits Jupiter’s Legacy am Horizont.

(Copyright: Image Comics)
Walter und Sheldon sind zwei junge Brüder, die mit Freunden in den 1930er Jahren abenteuerliche Reisen unternehmen. Eine führt sie über Marokko zu einer geheimen Insel, von der Sheldon immer wieder träumte und die ihm erzählte, dass er sie finden müsse. Den Grund dafür kennt niemand, aber alle folgen Sheldon und als sie von der Reise zurückkehren, ist die Welt eine andere, denn Sheldon, Walter und seinen Freunden wurden Fähigkeiten verliehen. Superhelden wurden geboren.

Über 80 Jahre später lebt die Dynastie der Superhelden weiter, doch die jüngste Generation ist nicht länger daran interessiert ihre Fähigkeiten im Dienste der Menschheit einzusetzen. Verwöhnte Kids deren Leben aus Drogen, Partys und Exzessen besteht. Der glorreiche aufstrebende Kapitalismus des frühen 20. Jahrhunderts hat ebenfalls seinen Glanz verloren und die Konflikte dieser Tage sind deutlich komplexer, globaler und ökonomischer. Nichts was man mit Superheldenfähigkeiten in den Griff bekommen könnte. Walter sieht das anders und wittert seine Chance nun endlich die Welt nach seinen Wünschen zu formen.

(Copyright: Image Comics)
Ein shakespearscher Superhelden-Comic der Extraklasse. Was Mark Millar und der über jeden Zweifel erhabene Zeichengott Frank Quitely in ihrem ersten Band abfeuern, kommt mit so viel selbstverständlicher Genialität um die Ecke, dass dem Leser die sich immer weiter anhäufenden Reminiszenzen direkt ins Gesicht zu springen scheinen. Eine bombastisch gut erzählte Seifenoper, die Action-Sequenzen punktgenau dort anbringt, wo es wehtut, da plötzlich einsetzende Gewaltszenen nicht nur dem Selbstzweck dienen. Die detailliert-feinen Artworks von Frank Quitely stellen drastische Gewalt so verstörend ästhetisch dar, dass man kaum noch umblättern mag. Kurios und gefährlich gut.
Interessante Charaktere, gute Dialoge, ein zwar nicht wirklich origineller, aber dafür erstaunlich gut umgesetzter Plot und atemberaubende Zeichnungen machen den ersten Jupiter’s Legacy Band zu einem absoluten Comic-Leckerbissen und zu einem Highlight der letzten Monate.
Bisher leider keine Leseprobe.



Titel: Jupiter’s Legacy Bd. 01 - Familenbande
Verlag: Panini Comics 
Format: Softcover
Vö-Datum: 22.03.2016
Originalausgaben: US Jupiter’s Legacy 1-5
Seitenzahl: 140
Sprache: Deutsch
Autor: Mark Millar
Zeichner: Frank Quitely

Preis: 16,99 €
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