Comic Review: Batman Damned Bd. 2 (Panini Comics)

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Comic Review: Batman Damned Bd. 2 (Panini Comics)
© Panini Comics

Bei DC Comics gibt es aktuell so einige viel diskutierte Comics. Ob nun der Start von Brian Michael Bendis’ „Superman“ und „Action Comics“, Geoff Johns’ wahnwitzig gute „Doomsday Clock“ Reihe oder auch Sean Murphys „Batman: Der weiße Ritter“: es tummeln sich so einige Hochkaräter in den Checklisten.

Ebenfalls als Hochkaräter wäre wohl Brian Azzarellos und Lee Bermejos „Batman Damned“ zu bezeichnen. Der „DC Black Label“ Titel erschien jüngst mit dem ersten Album und kletterte just die Verkaufszahlen weit nach oben, doch konnte mich der Auftakt nicht vollends überzeugen.

Nun liegt mittlerweile der zweite von drei Bänden vor...

© Panini Comics

Wurde der Joker tatsächlich ermordet und war es Batman, der den Clownprinzen des Verbrechens aus dem Weg räumte? Es deutet alles darauf hin, doch wittert Batman ein Komplott gegen ihn.

Völlig ramponiert in einem Krankenwagen erwacht, machte sich der Detektiv auf den Weg herauszufinden, was denn genau geschehen ist, was John Constantine damit zu tun haben könnte und warum Zatanna und Deadman in der Stadt sind.

Die Spur führt in einen finsteren Nachtclub, in dem sich kein Geringerer als Jason Blood aka. Etrigan, der reimende Dämon als Musiker verdingt. Doch die Situation läuft schnell aus dem Ruder, der Laden geht in Flammen auf und Batman kommt kein Stückch schlauer aus der Situation heraus.

Im Hintergrund erfahren wir mehr über die düsteren Geheimnisse der Wayne Familie. War Thomas Wayne doch nicht der Vorzeige-Dad, zu dem er immer stilisiert wird? Gibt es da etwas, das Bruce seit Jahren versucht zu verdrängen, was nun so langsam ans Tageslicht kommt und eine finstere Seite des Mitternachtsdetektivs hervorbringen könnte, vor der er sich sogar selbst fürchtet?

© Panini Comics

Nun, „Batman Damned“ bleibt ein Comic, der größtenteils von seinem Hype und der darin zugrunde liegenden Optik getragen wird, denn der Comic sieht abermals umwerfend aus. Lee Bermejos Artwork ist majestätisch, düster und gewiss eine Klasse für sich.

Schade nur, dass Brian Azzarello mit seiner Art zu schreiben dem in keiner Weise nachkommt, denn so wirklich viel passiert in dem Comic nach wie vor nicht und wir haben mittlerweile 2/3 der Geschichte hinter uns.

Das Handeln der einzelnen Charaktere ist schwer nachvollziehbar. Warum sich Constantine, Zatanna und Co. überhaupt in Gotham aufhalten, wird bisher nicht erklärt und wenn die Geschichte in dem Tempo auch im Finale weitergesponnen wird, dürfte uns Azzarello diesbezüglich auch nach dem Abschluss so einige Erklärungen schuldig bleiben.

Vielmehr nutzt er das Potential der Story bisher für unzählige Pseudo-Monologe voller Taschenphilosophie, die zum Teil keinen Sinn ergeben und noch dazu die gewünschte Tiefsinnigkeit maximal suggerieren, aber niemals tatsächlich erzeugen. Das zieht den Plot wie Kaugummi, lässt ihn bisweilen sogar trashig wirken und gänzlich an einem potentiell stimmigen Konzept vorbeiarbeiten.

Für diese Arbeitsweise ist Brian Azzarello bekannt, nur gab es Comics, bei denen das wunderbar funktioniert hat, wie bspw. „100 Bullets“ oder „Wonder Woman“. Nur ist dies hier bisher nicht der Fall.

Es bleibt ein optisch starker Comic, mit üppiger Atmosphäre und einem Plot, der bisher nicht wirklich greifbar ist. Ich bin gespannt, wie der Autor den Karren mit dem im Dezember anstehenden Finale aus dem Dreck zerren will.

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Hangover
Hangover
11. Juli 2019 15:59

10/10 Grafik, 0/10 Story ergeben die obigen 5 Punkte. Azzarello schreibt halt leider oft prärentiösen Mist.

Hangover
Hangover
11. Juli 2019 16:00
Antwort auf Kommentar von  Hangover

prätentiösen meinte ich...

KiteMan
KiteMan
11. Juli 2019 10:38

Hab den ersten Band nach dem Lesen gleich wieder verkauft. Sieht toll aus ist aber langweilig geschrieben!

Ahasveroth
Ahasveroth
10. Juli 2019 20:52

Is doch fast üblich, das visual hervorragende comics meistens schlecht geschrieben sind. Ich erinere da zb. An die 1997 von carlsen comics herausgegebenden graphisch durchaus interisanten geschichten wie zb. Batman : das letzte rätzel, batman: kampf um gotham,batman: manbat...Gibt nur wenig ausnahmen, wie zb auch bei carlson erschienen batman: thrilkiller (dan bretton), kingdom come (alex ross), black orchid (dave mckean), sandman prequel overtüre (j.h. williams lll) lobo: entfeselt (alex horley) und klasse ist auch: m eine stadt sucht einen mörder (jon j muth)...

Mike
Mike
10. Juli 2019 20:47

Ich gehe davon aus, die Punkte wurden vorallem für die Zeichnungen vergeben? ?

Patrick
Patrick
10. Juli 2019 18:34

Jo passieren tut irgendwie nix...