Einer der denkwürdigsten Comiczeichner aus dem Hause Marvel kündigt seinen endgültigen Ruhestand an: Joe Sinnott.
Sinnott gab bekannt, nun seine letzte Arbeit am „Amazing Spider-Man“ Sonntags-Comic-Strip zu veröffentlichen, welche er seit 1992 durchgängig als Inker betreut. Somit setzt sich der Künstler im stolzen Alter von 92 Jahren nach einer 69-jährigen Karriere bei Marvel als Comiczeichner endgültig zur Ruhe.
Der finale Sunday-Strip wurde derweil von Alex Saviuk vorgegezeichnet, von Roy Thomas geschrieben und letztendlich von Sinnott geinkt. Erscheinen wird dieser am 23. März 2019. Mit dem Ausscheiden Sinnotts wird dies auch der vorerst letzte Sunday-Strip sein, da aktuell keine weiteren Ausgaben geplant wurden.
Bekannt gegeben wurde Sinnotts Ruhestand über dessen Facebook-Seite, mit einem Auszug des Strips:
Joe Sohn Mark Sinnott äußerte sich ebenfalls zu der Meldung:
„Mein Vater Joltin’ Joe möchte seinen Fans für den Support der Spidey-Strips über all die Jahre danken. Nun, da er 92 Jahre alt ist und seit 69 Jahren für Marvel gearbeitet hat, kann Joe endlich sagen, dass er in den Ruhestand geht. Was ein großartiger Run, Dad!
Wir müssen uns außerdem bei folgenden Künstlern für ihren Support am Spidey-Strip in den vergangeen 27 Jahren bedanken: Stan Lee und Roy Thomas, die all das möglich gemacht haben. Den Letterern Stan Sakai und Janice Chiang und Zeichnern wie Larry Lieber, Ron Frenz, Paul Ryan, Sal Buscema, Fred Kida und für die vergangenen 22 Jahre natürlich auch Alex Saviuk.
Natürlich auch vielen Dank an die Inker, die von Zeit zu Zeit für Joe einsprangen, wie Jim Amash, Terry Austin, Bob Wiacek, Mark Sinnott, Belinda Sinnott, Tim Estiloz und Jim Tournas. Danke, dass du Spidey über so viele Jahre großartig aussehen lassen hast, Dad. Ich liebe dich... Mark (dein Sohn und größter Fan!).
Joe Sinnott begann seine Karriere Anfang der 1950er als Assistent von Zeichner Tom Gill, nur um darauf den damaligen Chefredakteur von Atlas Comics - Stan Lee - einige eigene Arbeiten vorzustellen. Mit Erfolg, denn Sinnott arbeitete anschließend selbst an Titeln als Künstler für die kommenden Jahre, begann jedoch auch, sich nach anderen Publishern um zu sehen, als der Erfolg von Atlas langsam abnahm.
In den 1960ern war Sinnott dann vornehmlich als Inker unterwegs, auch wenn er hier und da diverse Serien - bspw. „Journey Into Mystery“ - zeitweise als Zeichner betreute. Doch seine Arbeit als Inker sollte ihn in den kommenden Jahrzehnten unsterblich machen, schließlich veredelte er Artworks von Zeichnern wie Jack Kirby oder auch Jim Steranko. Wobei vor allem Sinnotts Beteiligung an Kirbys „Fantastic Four“ hervorgehoben werden sollten, unter welcher Figuren wie die Inhumans, Silver Surfer, Galactus und auch der Black Panther entstanden.
In den späteren Jahren arbeitete Sinnott auch mit Künstlern wie John Romita, John Buscema, George Perez, Rich Buckler, John Byrne und Bill Sienkiewicz. Bekannt ist hier auch seine Langzeitarbeit an den „Avengers“, zusammen mit Al Milgrom, bevor es ihn abermals zum mächtigen Donnergott verschlug.
Stan Lee sagte vor einigen Jahren einmal über Sinnott, dass Zeichner für gewöhnlich von ihm als Chefredakteuer verlangten, dass unbedingt Joe... und nur Joe deren Zeichnungen inken sollte. Eine Aussage, die Joes Ausnahmestellung als Inker bei Marvel Comics hervorhob.
Im Jahr 2013 wurde Joe Sinnott für sein Lebenswerk in die Eisner Hall of Fame aufgenommen.
(Picture Copyright: Philip Kamrass (Header) / Marvel)
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
WOW. Was für eine Karriere. Genieße deinen Ruhestand, Joe. Vielen Dank für die vielen Jahre, die du mitgeholfen hast den Comics Leben einzuhauchen.