Comic Review: Wonder Woman Bd. 02 - Zwischen Lüge und Wahrheit (Panini Comics)
Comic-Mastermind Greg Rucka ist zurück und spinnt die Geschehnisse um die themysciranische Prinzessin weiter. Im zweiten Paperback der regulären Reihe vereint Panini Comics die US-Ausgaben #13, 16, 18, 20, 22 sowie das erste Annual. Zusammen mit versierten Künstlerinnen und Künstlern wie Nicola Scott oder auch Renato Guedes versucht er weiter das Geheimnis um Diana Prince und ihren verzweifelten Versuch, einen Rückweg auf die Paradiesinsel zu finden, weiter auszuloten.
Dianas Erinnerungen verbergen sich zwischen Lügen und Wahrheit, denn irgendwo in ihrem Verstand unterliegt sie einer Täuschung. Dies versetzt sie in einen so heftigen Schockzustand, dass sie förmlich lethargisch in den Armen von Steve Trevor landet und fortan alles um sie herum für eine Illusion hält. Leider werden die beiden in diesem Moment von der Großindustriellen Veronica Cale zum Abschuss freigegeben und Steve nun in die Situation kommt, seiner ehemaligen Retterin und Superheldin das Leben retten zu müssen. Cale hat es selbst auf den Zugang zur Paradiesinsel abgesehen und ihre Motive dazu verbergen sich tief in Wonder Womans Vergangenheit bzw. offenbaren noch einen weiteren, bisher für die Amazonin mehr oder weniger unbekannten Spieler auf dem Feld.
Trotz vieler Zeitsprünge erzählt Autor Greg Rucka eine überraschend spannende und gut getimte Geschichte, welche zunehmend auf ein dramatisches Finale hinarbeitet. Positiv erscheint hier vor allem die Veröffentlichungsweise von Panini Comics, welche die einzelnen Geschichten des Runs am Stück präsentieren und nicht wie in den Staaten mit wechselnden Storys alle zwei Hefte. Das erhöht massiv den Lesefluss. Am Ende erweist sich die Geschichte als gekonnter Zubringer für die kommende Handlung, wobei der Vorwurf des Lückenfüllers wohl zu drastisch wäre, denn dafür funktioniert und unterhält die Geschichte zu gut. Optisch zeigt sich der Band jedoch variabler, denn mit vielen wechselnden Zeichnern kommt auch ein deutlich ambivalenteres Gesamtbild zum Tragen, doch kann am Ende Nicola Scott niemand das Wasser reichen. Dies stört jedoch nur bedingt. In der Summe gibt es eine gelungene Wonder Woman Story, mit gelegentlichem Witz und viel Dramatik. Nicht ganz so gut wie der Erstlingsband oder gar „Das erste Jahr“, doch ausreichend für eine Empfehlung.
[P_REVIEW post_id=10505 visual=’full’]
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Ich hoffe , dass sie ihre Herkunft mit Zeus und so nicht komplett rebooten werden , weil mir die Entwicklungen auch um ihren Bruder gut gefallen haben
Der Band scheint ja tatsächlich stark zu polarisieren. Die Kritiken zwischen positiv und negativ halten sich fast die Waage. Ich bin mega von dem Band enttäuscht und finde Lückenfüller extrem passend....