Bereits im Dezember letzten Jahres verkündete die Familie um den legendären Comickünstler George Pérez, dass dieser schwer an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sei und sich mittlerweile in einem fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung befände.
Am vergangenen Wochenende folgte die Meldung, dass Pérez nun im Alter von nur 67 Jahren verstorben sei. Auch wenn dieser Ausgang absehbar war und Pérez’ Familie immer wieder öffentlich zum Befinden des Zeichners informierte und mit Fans über Social Media die letzten Lebensmonate teilte, wiegt der Verlust schwer.
Wie der jüngst verstorbene Neal Adams galt auch George Pérez als einer der einschlägigen Wegbereiter des modernen Superheldencomics, wie wir sie heute kennen. Und sein Einfluss auf die Entwicklung und Interpretation von Figuren wie Wonder Woman oder auch die Teen Titans ist bis heute ausschlaggebend für das, was wir in Comics lesen und in den Kinos oder am TV-Bildschirm sehen können.
Der Autor und Zeichner begann seine heldenhafte Karriere in den frühen 1970er Jahren bei Marvel Comics, wo er anfangs vornehmlich Backup-Storys zeichnete. Es dauerte nicht lange bis er als Stammzeichner für die laufende „Avengers“ Reihe eingesetzt wurde und dabei als Co-Schöpfer für die Figur Taskmaster fungierte.
Nach einigen Ausflügen zu anderen Serien wie den „Fantastic Four“ wechselte Pérez zu DC Comics und übernahm die Arbeit an der „Justice League of America“.
Zusammen mit dem kaum minder legendären Autor Marv Wolfman übernahm Pérez die „New Teen Titans“ und schrieb Comicgeschichte. Panini Comics veröffentlicht die Arbeit gerade erstmals in deutscher Übersetzung in einer Paperback-Reihe, wohlgemerkt.
Anschließend entwickelte er - abermals zusammen mit Marv Wolfman - das Mega-Event „Crisis on Infinite Earths“ für DC Comics und schrieb folglich die Origin-Story von Wonder Woman in seiner Arbeit an der Ongoing-Serie der Figur um.
In den frühen 1990ern kehrte George Pérez zu Marvel zurück und wollte dort den Erfolg der Crisis wiederholen. So setzte er zusammen mit Ron Lim die von Jim Starlin verfasste Event-Story „Infinity Gauntlet“ um.
Später trat er noch als Co-Creator von Maestro in der Peter David Story „Hulk: Future Imperfect“ auf, bevor er sich noch weiteren Projekten wie u.a. der ersten „Heroes Reborn“ Initiative widmete.
Mit George Pérez verlässt uns einer der Künstler, der bereits zu Lebzeiten mit Unsterblichkeit gesegnet war. Ein unbeschreibliches Talent, das unvergessen bleiben wird.
Ruhe in Frieden.
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Ruhe in Frieden.