Comickünstler Neal Adams ist im Alter von 80 Jahren verstorben. So vermeldete es die US-Seite The Hollywood Reporter, die sich dabei auf ein Statement von Adams Familie bezieht. Laut den Angaben erlag der Künstler diversen Komplikationen, die sich aus einer Sepsis ergeben hatten.
Adams begann seine Karriere in der Comicindustrie nach seinem Abschluss an der Manhattan’s School of Industrial Art, indem er einige Beiträge für Archie’s Joke Book Magazine und den Comicstrip Ben Casey beisteuerte.
Bevor er seinen Weg zu DC Comic fand, lieferte er noch einige Arbeiten im Bereich der Horror Comics für Warren Publishing ab. Anschließend begann er Kriegscomics für seinen von nun an langjährigen Arbeitgeber DC zu zeichnen.
Ab 1967 arbeitete er für die Reihe „Strange Adventures“ auch erstmals im Bereich der Superhelden. Zwei Jahre später begann er zudem parallel für Marvel an den „Uncanny X-Men“ zu zeichnen und modernisierte kurzerhand die Kostüm-Designs des Teams.
Doch 1969 sollte nicht nur für ihn ein Karriere veränderndes Jahr werden, denn zusammen mit Autor Denny O’Neil entwarf er seine erste Arbeit für DC Comics’ Batman.
Die beiden veränderten das Konzept und die Interpretation der Figur so nachhaltig, dass ihr Input bis in die heutigen Tage hineinreicht und für viele Leser:innen einen der bedeutendsten Meilensteine in der über 80 Jahre andauernden Geschichte der Figur ausmacht.
Während ihrer langjährigen Arbeit wurde jedoch nicht nur Batman generalüberholt, sondern auch Widersacher wie Ra’s al Ghul in die komplexe Mythologie eingeführt.
Doch nicht nur an Batman waren Adams und O’Neil als Team überaus erfolgreich. Auch ihr Wirken an der Reihe „Green Lantern / Green Arrow“ zählt bis heute als einer der immer wieder angegebenen Fan-Favorite-DC-Titel des Publishers. Eine Comicreihe, in der die Figuren erstmals mit aktuellen gesellschaftlichen Problemen wie Drogenkonsum oder auch Rassismus konfrontiert wurden.
Vor allem ab den 1970er Jahren setzte sich Adams auch über den Zeichentisch hinaus für die Comicszene ein und verwendete seine Reputation, um die Rechte von Künstler:innen und Kolleg:innen zu stärken.
Die Öffentlichkeit wurde dadurch deutlich aufmerksamer auf den desaströsen Umgang großer Comic-Publisher wie DC Comics mit ihren Künstler:innen. So wirkte u.a. auch Adams dazu bei, dass DC gezwungen wurde, die Schöpfer von Superman - Joe Shuster und Jerry Siegel - bei der Verwendung der Figur erstmals namentlich zu nennen, nachdem diese über Jahrzehnte hinweg nahezu keinerlei Reputation für die Entwicklung ihrer Figur erhalten hatten.
Zudem half er dabei, Verlage dazu zu bringen, von Künstler:innen entworfene Zeichnungen wieder an diese zurückzuführen, nachdem die Verlage die Artworks für die Comics verwendet hatten. Vorher hatten die Kreativen nahezu keinerlei Möglichkeit mehr an ihre eigenen Zeichnungen heranzukommen, da diese prinzipiell von den Publishern einbehalten wurden.
Ende der 1970er leistete Adams seinen Beitrag bei der Formierung der Comic Creators Guild und gründete später zudem die Firma Continuity Associates, welche sich um die Förderung junger Künstler:innen bemühte.
Schon während seiner jüngeren Laufbahn wurde Adams mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und wurde bereits 1969 in die Alley Award Hall of Fame aufgenommen. Später erhielt er Auszeichnungen wie mehrere Goethe Awards und Inkpot Awards, bis er 1998 endlich in die Will Eisner Comic Book Hall of Fame aufgenommen wurde. Ein Jahr später erhielt er zudem eine Ehrung in der Jack Kirby Hall of Fame und gut 10 Jahre später in der Inkwell Awards Joe Sinnott Hall of Fame.
Neal Adams hinterlässt seine Frau Marion und seine Söhne Josh, Joel und Jason.
Wir werden dich vermissen, Buddy. Ruhe in Frieden!
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Ruhe in Frieden Legende.
The Greatest😪😪😪
Sehr traurig. Wieder einer der ganz Großen der von uns geht.
Kleine Korrektur:
Die Miterfinder von Superman hieß Joe Shuster, nicht Joe Simon.
Copy & Paste Fehler. Danke für den Hinweis