Eigentlich wollte ich mich dieser Reihe erst nach Abschluss aller vier geplanten Bände widmen, doch schien mir der jüngst erschienene zweite Band eine recht gute Gelegenheit, euch doch mal auf die Reihe aufmerksam zu machen. Denn genau dies ist ja u.a. auch meine Mission mit diesem Blog, euch mit der Nase auf die Titel zu stoßen, die m.M.n. zwingend Beachtung finden sollten. Und verdammt, „Wonder Woman: Dead Earth“ gehört definitiv dazu.
Die „DC: Black Label“ Reihe stammt aus der Feder von Daniel Warren Johnson sowie Zeichner Mike Spicer, der vornehmlich für die Kolorierung verantwortlich ist. Johnson selbst tritt dabei als Autor sowie auch als Zeichner auf.
Uns Deutschlesern ist Johnson in den letzten Jahren vor allem für seine Maxi-Serie „Extremity“ in Erinnerung geblieben, welche im heimischen bei Cross Cult in zwei Bänden erschien. Mit „Wonder Woman: Dead Earth“ legt er nun seinen Endzeit-Einstand für DC Comics vor.
Wonder Woman erwacht - ohne zu wissen warum - in einer postapokalyptischen Zukunft. Die verbliebene Menschheit kämpft ums Überleben und muss sich Tag für Tag grausam-anmutenden Monstern stellen, die das Leben scheinbar gänzlich von der Erde gefegt haben.
Die Helden sind gefallen und übrig blieb nur Staub, abgesehen von Diana, der Amazonen-Kriegerin, welche nun die letzte Hoffnung einer aussterbenden Menschheit zu sein scheint.
Und so kämpft sie sich auf der Suche nach Antworten durch die Ödnis der hinterlassenen Welt, in der Hoffnung, etwas von dem wieder zu entdecken, was ihr aus diesem Albtraum heraus helfen kann.
Zwar trieft „Wonder Woman: Dead Earth“ nicht gerade vor Innovation und hat letztendlich auch nicht vor das Rad neu zu erfinden, doch tobt sich Comic-Autor und -Zeichner Daniel Johnson hier in einem Metier aus, in dem er sich doch allzu sehr heimisch fühlen dürfte.
Vor allem visuell wirkt der Comic frisch, dramatisch und vereinnahmend und schafft es mit dem schnell erzählten Plot, den großartigen Zeichnungen und gut platzierten Action allerhand Lerser:innen umgehend an die Seiten zu fesseln.
So mischt er das Superhelden-Genre mit einem Horror-Monster-Comic in extravaganten Settings und rückt dabei dennoch die Mythologie der Protagonistin ins Zentrum des Geschehens.
Eine sehr gelungene Interpretation der Figur, die mit bekannten Aspekten des DC-Universums kokettiert und der es dabei dennoch gelingt, ihren eigenen Weg zu gehen. Absolut empfehlenswert.
8/10
Wonder Woman: Dead Earth Bd. 1 & 2
- Format: Album (Hardcover)
- Vö-Datum: seit 12.05.2020
- Seitenzahl: je ca. 52
- Inhalt: US Wonder Woman: Dead Earth #1 & 2
- Autor:in: Daniel W. Johnson
- Zeichner:in: Daniel W. Johnson
- Übersetzung: Josef Rother
- Preis: je 13,00 €
Leseprobe bei IZNEO:
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Danke für die Review, bin ein großer Fan der Serie und finde, dass die bei den deutsch Lesern viel zu schlecht wegkommt