Comic Review: Black Hammer ’45 (Splitter Verlag)

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Comic Review: Black Hammer ’45 (Splitter Verlag)
© Splitter Verlag

Der kanadische Tom-Autor Jeff Lemire, der neben seinem erfolgreichen „Black Hammer“ Universum auch an Titeln wie „Ascender“ oder „Gideon Falls“ werkelt, arbeitet spürbar wie ein Uhrwerk.

Nahezu kein Monat vergeht, ohne dass eine neue Veröffentlichung mit dem Namen Lemire auf dem Cover in die Regale gestellt wird... und das markante daran: nahezu jede davon lohnt sich auch zu lesen.

Für das mittlerweile fünfte Spin-off seiner „Black Hammer“ Saga hat sich der Gute jedoch etwas Unterstützung an das Autorenpult geholt und die nun vorliegende Mini-Serie „Black Hammer ’45“ zusammen mit seinem guten Freund Ray Fawkes verfasst.

Für das Artwork war ein anderer guter Freund verantwortlich: Matt Kindt, den einige US-Leser sicherlich von seinem erfolgreichen Indie-Titel „DEPT.H“ kennen dürften.

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Nicht nur bei Marvel und DC Comics wurde das Goldene Zeitalter der Superhelden von einem signifikant düsteren Umstand überschattet: dem Zweiten Weltkrieg. So auch im „Black Hammer“ Universum, in dem sich die jungen, aufstrebenden Helden um Abe Slam oder Golden Gail zusammen mit ihren nationalen Streitkräften den Achsenmächten in den Weg stellten.

Die Black-Hammer-Schwadron fungiert als Eliteeinheit der Air Force und wird kurz vor Ende des Krieges auf eine wichtige, unaufschiebbare Mission geschickt: eine Wissenschaftlerfamilie soll aus der Gefangenschaft der Nazis befreit werden, doch ahnen die mutigen Helden noch nicht, dass sie es neben uniformierten Faschisten auch mit okkulten Mächten zu tun bekommen werden.

Die in den USA als vierteilige Mini-Serie veröffentlichte Story liefert einen recht abwechslungsreichen Blick auf die Welt des Universums, weitestgehend abseits der sonst im Zentrum stehenden Helden.

Dabei versäumen es Lemire und Fawkes jedoch gewiss nicht die obligatorischen Anlehnungen an den gängigen Kanon des hauseigenen Story-Geflechts einzubauen. Doch agieren die beiden hier weitestgehend frei vom sonstigen Handlungskorsett und erzählen eine recht spannende Heldengeschichte der etwas anderen Art.

Vor allem Matt Kindts prägnante Zeichnungen, die den ein oder anderen Jim Lee & David Finch Fanboy gewaltig aus dem Anzug springen lassen dürften, werden schnell zum Dreh- un Angelpunkt des Comics, denn die Optik macht die ansonsten recht rudimentäre Handlung zu einem echten Hingucker.

Mit grotesken Ideen, Emotionen und manchem Witz arbeitet sich die Geschichte schnell durch die vier Kapitel und liefert in der Summe einen gelungen aber nicht zwingend notwendigen Abstecher aus dem regulären Story-Konsens.

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Herrraeuberzauber
Herrraeuberzauber
27. März 2020 19:28

Ich mag die Zeichnungen generell auch. Nur leider sehen die Figuren ständig anders aus. Teilweise von Panel zu Panel. Das empfand ich als sehr störend. Ist auch eher einer der schwächeren Titel im BH-Universum. Aber halt trotzdem noch lesenswert, was zeigt, wie gut das alles ist