Mit der Übernahme der Comicreihen „Action Comics“ und „Superman“ durch den Autoren-Giganten Brian Michael Bendis war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der charismatische Autor auch noch in anderen Gefilden herumtreiben würde.
Seit seinem Weggang von Marvel Comics und seiner nunmehr exklusiven Tätigkeit beim Konkurrenten DC steht der Mann unter großer Beobachtung... von Fans wie Presse gleichermaßen.
Mit dem neuen Imprint Wonder Comics versucht der Verlagsriese nun eine jüngere Generation von Lesern zu binden und hat mit Brian Bendis genau den richtigen Autoren in der Hinterhand, um die neue Comic-Line zu kuratieren.
Als erste Amtshandlung für Wonder Comics beschert uns Bendis dann auch gleich noch einen legendären Leckerbissen, der zwar junge Leser begeistern, doch vor allem auch ältere Hasen aus der Deckung holen dürfte: er reaktiviert den Publikumsliebling Young Justice.
Panini Comic brachte nun das erste Paperback zur neuen „Young Justice“ Reihe, aus der Feder von Bendis selbst und illustren Zeichnern wie Pat Gleason oder auch Viktor Bogdanovic, mit den ersten 6 US-Ausgaben in den Handel.
Helden wie Robin aka. Tim Drake, Wonder Girl oder auch Impulse haben bereits früher im Team zusammen gegen finstere Mächte gekämpft und sich abseits der Titans und Teen Titans einen gewaltigen Namen im Schatten der heroischen Justice League gemacht.
Doch wie wir aus den gerade vorkommenden Ereignissen aus „Doomsday Clock“ wissen, können sich viele Helden nicht mehr an bestimmte Aspekte ihrer Vergangenheit erinnern. Nun, nur manchmal bedarf es einfach nur eines kleinen Funken, um eine Flamme zu entfachen, die Erleuchtung bringt.
Als die besagten Jungspunde bei einem überraschenden Zusammentreffen in Metropolis zufälligerweise in ein rigoroses Abenteuer auf den geheimnisvollen Planeten Gemworld katapultiert werden, machen sie nicht nur die Erfahrung, dass irgendetwas Vertrautes in diesem doch so neuen Zusammenschluss liegt, sondern sie machen auch eine Begegnung mit einem längst vergessenen und dennoch schmerzlich vermissten Freund.
Mit großem Getöse haucht er dem jungen Healdenteam neues Leben und Charm ein, welches in den vergangenen Jahren vornehmlich durch die beliebte, gleichnamige Animationsserie im TV auf sich aufmerksam machte (aktuell bei Netflix).
Im Zuge des „New 52“ Relaunches durch den „Flashpoint“ schauten Fans des Teams nämlich sprichwörtlich in die Röhre, da „Young Justice“ seit dem nicht in Erscheinung trat.
Nun sind sie zurück und Bendis tritt in die Fußstapfen solch großartiger DC-Autoren wie Geoff Johns, wobei man ruhig behaupten kann, dass er mit den ersten Kapiteln der neuen Reihe weitestgehend viel richtig macht.
Trotz knallbunter Action liegt der Fokus auf den Figuren und wir bemühen uns in einem eher extravaganten Sword & Sorcery Setting die Verbindungen zwischen den Helden wieder aufleben zu lassen.
Für mich ein persönliches Highlight ist hier auch die Rückkehr von Conner Kent, den ich in den vergangenen Jahren wahrlich schmerzlich vermisst habe. Der aus der DNS von Superman und Lex Luthor entwickelte Klon in schwarzem Shirt und blauer Jeans zählte für mich immer zu den interessantesten neueren Figuren des DC-Universums. Gut, dass er zurück ist und hoffentlich unter Bendis viel Aufmerksamkeit erfährt.
Das Highlight des Comics ist jedoch die Optik, denn mit großartigen Zeichner*innen wie Patrick Gleason, Emanuela Lupacchino und auch Viktor Bogdanovic hat man absolut herausragende Talente an Board geholt, die vor allem viel Bombast in die Seiten pressen.
Ein gelungener Auftakt, der viel verspricht und mit den kommenden Ausgaben hoffentlich auch hält. Brian Bendis ist als Autor für mich bekanntlich nicht gerade die erste Wahl, wenn es um Team-Serien geht, doch legt er hier einen wirklich guten Grundstein, um mich künftig möglicherweise eines Besseren zu belehren.
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Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Fand das Szenario (Gemworld) für einen ersten Band auch nicht so toll. Hätte mir eine etwas bodenständigere Geschichte gewünscht, die vermutlich auch etwas mehr Möglichkeiten für Charaktermomente gegeben hätte.
War trotzdem schön Bart, Conner, Cassie und Tim wieder als Team zu sehen (gefehlt hat mir nur Secret aus der alten Reihe) und auch Kid Lantern war vielversprechend. Bleibe auf jeden Fall erstmal am Ball.
Ich war von dem Band nicht ganz so begeistert. Konnte mich für die Geschichte um Gemworld nicht begeistern. Bleibe aber am Ball und hoffe, es wird besser 😛