Comic Review: Silver Surfer: Black (Panini Comics)

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Comic Review: Silver Surfer: Black (Panini Comics)
© Panini Comics

Viele wissen, dass Marvels letzte „Silver Surfer“ Reihe aus der Feder von Dan Slott und Optik-Guru Mike Allred für mich mit zu den schönsten Superhelden-Veröffentlichungen der vergangenen Jahre gehörte.

Umso gespannter war ich auf die angekündigte „Silver Surfer: Black“ Mini-Serie, in der sich das neue Marvel-Sternchen Donny Cates zusammen mit Zeichner Tradd Moore an eine abgedrehte Story um den einstigen Herolds Galactus’ wagen würden.

Panini Comics hat die mit fünf Ausgaben abgeschlossene Reihe nun in einem schicken Sammelband nach Deutschland geholt und mich damit für einen Abend auf eine sehr, sehr intensive Weise gefesselt.

© Marvel

Wer die ebenfalls jüngst bei Panini Comics gestartete „Guardians of the Galaxy“ Reihe verfolgt, weiß, dass Autor Donny Cates den Surfer und auch einige anderen kosmische Helden mit der dortigen Story von Thanos’ Black Order in einen heimtückischen Zeitstrudel warf, dessen Ende schiere Ungewissheit bereithält.

Anders als seine mitreisenden Kollegen, kann der Surfer dem Schwarzen Loch nicht entfliehen, sondern verliert sich in der Zeit und landet am Anbeginn des Universums.

Eine finstere Gottheit konfrontiert ihn und will mit ihm eine mächtige, aber heimtückische Symbiose eingehen, um ein Universum zu unterjochen, dessen kindlicher Keim gerade erst gesät wurde.

Auseinandersetzung und Flucht lassen den Silver Surfer so nicht nur die Konfrontation mit einem übermächtigen Wesen suchen, sondern an den Stellschrauben der Zeit und der gesamten Existenz drehen, die ihn vor eine unermesslich schwere Entscheidung stellen werden.

Wie bereits erwähnt, basiert diese Story direkt auf den Vorkommnissen von Cates’ erstem Band zu den „Guardians of the Galaxy“, doch reicht der Info-Happen in den redaktionellen Sätzen am Anfang des Comics für das Verständnis aus.

Beide Geschichten bewegen sich von da an in vollkommen unterschiedliche Richtungen, weshalb der Umstand, dass der Surfer beim Kampf mit der Black Order in ein Schwarzes Loch gezogen wurde als ausreichendes Background-Wissen für diese Geschichte reichen dürfte.

© Marvel

Cates entwirft hier eine existenzialistische Geschichte über einen tragischen Helden, der sich auch unendliche Jahre nach seiner Knechtschaft im Dienste des Weltenverschlingers Galactus mit seinen einstigen Taten auseinandersetzen muss, um mit sich ins Reine zu kommen.

Dabei kokettiert die Geschichte immer wieder mit der weit zurückreichenden Kontinuität der Figur, hinterlässt jedoch mit dem Einweben des Antagonisten Knull auch eigene Spuren, die dadurch allerhand Aktualität aufweisen und Bezug auf Cates’ momentane Arbeit seiner „Venom“ Reihe und dem bald startenden „Absolute Carnage“ Event nehmen.

Die mit allerhand Symboliken und metatextuellen Querverweisen gespickte Story wird dabei von Zeichner Tradd Moore so unglaublich atmosphärisch in Szene gesetzt, dass jede Seite zu einem reinsten Augenschmaus mutiert.

Moore macht seinem avantgardistischen Vorgänger Mike Allred damit alle Ehre, wobei auch die perfekt abgestimmten Farben von Koloristen-Genie Dave Stewart erwähnt werden sollten.

Silver Surfer: Black“ liefert eine visuell atemberaubende und erzählerisch hoch ambitionierte Geschichte über Liebe, Schuld, Vergessen und selten gebotenen Neuanfängen und bietet zudem einen bis dato nie dagewesenen Blick in die geheimnisvolle Vergangenheit von Marvels wohl spannendsten Antagonisten, Galactus.

Ich hatte viel erwartet und noch mehr bekommen und in der Summe bleibt mir nur euch in die Comicshops zu jagen, um diesen Band zu kaufen. „Silver Surfer: Black“ ist einer der Gründe, warum man auch im Jahr 2020 noch immer Marvel Comics lesen sollte. So geht Comic!

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Hangover
Hangover
5. April 2020 16:49

Sorry, für mich ist das ein manierierter Riesenquatsch. Ungefähr auf dem graphischen Niveau der psychedelischen Perry Rhodan Phase. Und eine verquast aufgeblähte Story, wo ich mich echt mühsam durchquälen musste. Für mich maximal 2/10. Weil Grad die Sonne scheint...

Hangover
Hangover
6. April 2020 12:46
Antwort auf Kommentar von  Emu

Nicht schlimm - Geschmäcker sind halt mal verschieden...