Mit dem ersten Band der neuen „Captain America“ Reihe hat der gefeierte Autor Ta-Nehisi Coates ein ordentliches Brett hingelegt, was die Messlatte für diese Serie überaus hoch angelegt hat.
Allgemein starteten beim sogenannten „Fresh Start“ zuletzt mit Serien wie „Bruce Banner: Hulk“, „Venom“ und auch „Thor“ regelrecht verheißungsvolle neue Marvel Titel und der gute Cap musste sich mit seinem Spionage-Thriller dahinter nicht verstecken.
Mit dem nun vorliegenden zweiten Band veröffentlicht der Stuttgarter Panini Comics Verlag die US-Ausgaben #7 bis 12 der Reihe, wobei Coates diesmal nicht von dem großartigen Leinil Francis Yu als Zeichner begleitet wurde, sondern Adam Kubert den Stift schwang.
Nach den Ereignissen von „Secret Empire“ ist der Name Captain America nicht mehr viel wert. Die Menschen vertrauen ihm nicht mehr und das Gold an der einstigen Instanz ist gewaltig am Abblättern.
Nun bahnte sich jedoch auch noch eine finstere Verschwörung durch viel zu wenig beachtete Feinde an, welche Rogers ein für alle Mal den Garaus machen wollen und dabei noch viel größere Ziele verfolgen.
Steve steht abermals auf der Abschussliste und wird verdächtigt einen Mord begangen zu haben. Doch kann er seine Unschuld beweisen? Und welche Pläne hat man Hydra-Cap, der nach wie vor sein Dasein im Gefängnis fristet?
Das zweite Paperback der Reihe hält in der Summe nicht das Niveau der ersten Veröffentlichung, denn es fehlt ein wenig an der Geradlinigkeit, welche die erste Ausgabe so stark gemacht hat.
Coates versuchte zuerst spürbar einen spannenden Plot zu entwickeln, welcher verheerende Konsequenzen für Steve Rogers zu haben schien, verschachtelt sich mit den neusten Kapiteln seiner Erzählung jedoch zusehends, in dem er altbekannte Schemata erst jüngst vergangener Storys abfrühstückt und dazu auf teilweise recht verwirrende Erzählmechaniken zurückgreift.
Ob es wirklich so eine gute Idee war, Hydra-Cap so kurz nach „Secret Empire“ wieder auszubuddeln und als Antagonisten etablieren zu wollen, wird sich zeigen müssen, jedoch scheint das gesamte Story-Konstrukt ein wenig Sättigungsgefühl zu erzeugen.
Dennoch, man kann nicht leugnen, dass sich die Story weitestgehend spannend liest und ein Adam Kubert nach wie vor ein großes Talent am Zeichenpult ist.
„Captain America“ bleibt daher eine gelungene Marvel-Serie im Panini Comics Portfolio, die jedoch mit der nächsten Ausgabe gern wieder eine Schippe drauflegen darf.
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Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.