Da ist er also, der langerwartete Abschluss der dreiteiligen Murder-Mystery-Saga aus dem Hause „DC: Black Label“ und der Feder der Comicgrößen Brian Azzarello und Lee Bermejo: „Batman: Damned“.
Viel diskutiert wurden die ersten beiden Ausgaben bisher, auch von mir (hier und hier), wobei die gewählten Worte nicht immer schmeichelhafter Natur waren und der ein oder andere Leser und auch Kritiker gewaltig viele Haare in der Suppe gefunden haben dürfte.
Nun, mit dem dritten Album ist Schluss und endlich soll sich das Bild vervollständigen und ein großes Ganzes kreieren, welches den Leser fassungslos zurücklässt. Ha, ob dem so ist, schauen wir uns gleich an.
Panini Comics brachte nun auch das dritte Kapitel im übergroßen Albenformat für schlanke 12,99 Euro Coverpreis in die Läden. Ich habe keine Ahnung warum, jedoch besorgte ich mir alle drei Bände mit den Jim Lee Variant Covern.
Unter Anbetracht des Mehrpreises und meinem abschließenden Empfinden der Story von „Batman: Damned“ beiße ich mir da wohl schon ein wenig auf die Lippen. Sei’s drum. Schick anzusehen sind sie dennoch.
Nun soll die Frage gelüftet werden, ob tatsächlich Batman selbst den Joker umbrachte oder er nur einem trügerischen Komplott zum Opfer fiel, das von geheimen Machenschaften in der Unterwelt von Gotham City geführt wird.
Ganz so einfach löst sich der Plot dann doch nicht auf, denn nach der intensiven Auseinandersetzung mit Harley Quinn im letzten Band, erwacht Batman lebendig begraben in einem Sarg umgeben von Holz und modriger Erde.
Dass ein alter Bekannter hier nicht weit ist und der Herr des Grüns möglicherweise den letzten Strohhalm zum Überleben liefern könnte, scheint auf der Hand zu liegen.
Doch nun soll sich zeigen, dass Bruce einen weiteren tiefen Blick in seine düstere Vergangenheit riskieren muss, um den Geheimnissen der ominösen Nacht, in der der Joker starb, auf den Grund zu gehen. Doch ob ihm gefällt, was er dort sieht, steht auf einem anderen Blatt.
Wir laufen in den selben Stiefeln weiter und laben uns an großartigen Zeichnungen und pseudo-meta-geschwängerten Texten, die eine komplexe Handlung mehr suggerieren, als tatsächlich darbieten.
In der Summe bleibt mit „Batman: Damned“ für mich eine recht unglaubwürdige Interpretation des Dunklen Ritters, der eher wie ein drittklassiger Statist durch die Handlung stolpert und letztendlich nicht im Ansatz den Charme des „besten Detektivs der Welt“ versprüht.
Batmans Vorgehen, sein impulsives und vor allem naives Agieren wirkt teilweise gänzlich an der Essenz der modernen Batman-Interpretation vorbei erzählt und lässt sich die Figur nicht mal wirklich als Protagonist der Geschichte verstehen.
Vielmehr arbeitet sich der Leser durch opulent gestaltete Seiten, die am Ende den eigentlichen Mehrwert des Comics liefern, denn ohne Lee Bermejos überragende Malereien wäre diese Story wohl nicht die Aufmerksamkeit wert, die ihr zuteil wird.
„Batman: Damned“ bleibt ein interessantes Experiment, das erzählerisch am Autoren scheitert und von tollen Zeichnungen lebt, welche in dem übergroßen Albumformat sehr schön zur Geltung kommen.
Das generiert zumindest teilweise eine Rechtfertigung den Comic auch nach dem Lesen im Regal zu behalten, auch wenn man sich nach wenigen Wochen kaum noch an die Geschichte erinnern können wird. Schade, hier wäre deutlich mehr drin gewesen.
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Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Puh, ich bin ja fast schon erleichtert, dass ich nicht der einzige bin, der sich mit der Darbietung der Geschichte so schwer tat. Um ehrlich zu sein habe ich das Ende nicht mal verstanden. Auch das hin und her geschicke von Charakter zu Charakter erschien fast schon willkürlich durch alle Bände. Ganz zu schweigen von dem aufgesetzten Horror, der da durch Bruces Vergangenheit spukt. Neue Erkenntnisse oder einen Mehrgewinn hatte die Handlung zumindest keine. Tatsächlich sind es nur die genialen Zeichnungen, die mich die Bände im Regal stehen lassen.
Vor allem das Ende wirkte auf mich ziemlich „unbatmanisch“,tolle Zeichnungen ‚interessante Redesigns von bekannten DC Charakteren ‚aber der Endeindruck bleibt eher mau.
Ich war leider auch etwas enttäuscht. Die Geschichte ist halt eine „typische Brian Azarello“ Batman Geschichte. Siehe auch Kaputte Stadt. Batman stolpert da auch mehr oder weniger durch die Geschichte oder die Geschichte anderer. Außerdem wirkte es fasst zwanghaft wie viele andere Caractere in die Storry eingebaut wurden. Lediglich die Optik hat das wieder gut gemacht.
Danke für diese Rezension. Ich habe extra mit dem Lesen der Story gewartet, bis ich alle Bände zu Hause hatte und die Story an einem Stück genießen konnte. Und was soll ich sagen? Wirklich tolle Zeichnungen und eine Geschichte, der ich schlecht folgen konnte. Ich wusste zum Ende nicht, was ich davon halten sollte. Hatte ich die Story, bzw. deren Ende nicht verstanden, oder war sie einfach nur mies. Dank Dir, weiß ich jetzt das ich scheinbar nicht alleine bin.
Nachdem der erste Band so mau war, habe ich extra bis zum Abschluss der Geschichte abgewartet. Scheinbar habe ich hier alles richtig gemacht. Die Zeichnungen sind wirklich klasse, aber ich wollte ja eine spannende Geschichte erzählt und keinen reinen Bildband präsentiert bekommen.