Comic Review: Dept. H: Unter Druck (Hinstorff Verlag)

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Comic Review: Dept. H: Unter Druck (Hinstorff Verlag)

Autor und Zeichner Matt Kindt ist vielen Comiclesern vornehmlich für seine Arbeiten im Superheldensegment bekannt. Doch schuf er bereits so einige Creator-Owned-Titel für diverse Indie-Publisher in den USA, wovon es die meisten bisher leider nicht über den großen Teich schafften.

Mit der Dark Horse Comics Reihe „Dept. H: Unter Druck“ hat sich der Hinstorff Verlag doch nun genau einen solchen Titel unter die Nägel gerissen und nach Deutschland geholt.

Das erste Paperback enthält die ersten 6 Ausgaben der in den USA mit 24 Heften abgeschlossen Comicreihe, wobei Kindt hier für das Script sowie auch die Zeichnungen verantwortlich war. Die Kolorierung des Comics übernahm derweil Kindts Ehefrau Sharlene.

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Mia Hardy entstammt nicht nur einer weitestgehend wohlhabenden Familie, sondern auch einem Stammbaum, der sich gänzlich der Wissenschaft verschrieben hat. Ihr Vater, Dr. Hari Hardy, zählt zu den einflussreichsten Wissenschaftlern und Philanthropen der Erde, welcher bereits Projekte im All sowie auch der Tiefsee in ungeheuren Ausmaßen realisiert hat.

Eines dieser Projekte ist die Tiefseestation Dept. H, welche Hardy als Konstrukteur entworfen hatte. Doch als der Wissenschaftler mit einer recht überschaubaren Crew auf der Station arbeitete, wurde er heimtückisch ermordet und die Welt war schockiert. Und so wurde es Mia selbst überlassen, zur Station zu reisen und den Mord an ihrem Vater aufzuklären.

Dabei muss sie sich nicht nur einem brutalen Verbrechen stellen, sondern auch der Beziehung zu ihrem Bruder sowie ihrer eigenen Vergangenheit mit ihrem Vater. Und all dies, tausende Meilen tief unter Wasser. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt.

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Kindt arbeitet in seinem recht emotionalen Thriller mit weitestgehend bekannten Motiven, die er aus unterschiedlichen Medien wie Filmen und Literatur zusammengeschustert hat, zu einer überaus gelungenen Erzählung.

So konstruiert er sein Handlungskorsett wie ein Kammerspiel in einer unter Druck stehenden Tauchglocke, denn die Charaktere haben wenig Ausweich und müssen sich dem allgegenwärtigen Umstand stellen, dort unter Wasser mit einem Mörder gefangen zu sein. Eine klaustrophobische Sogwirkung die lediglich von diversen Flashback-Szenen unterbrochen wird, welche hintergründig die Beziehungen der einzelnen Figuren zu einander beleuchten.

So kokettiert der Autor auch mit diversen Horror-Elementen und Aspekten des Fantastischem, wenn er seine Figuren auf Tauchgängen beispielsweise mit riesigen Unterwassermonstern zusammenstoßen lässt.

Die Handlung stößt dabei viele Pfade an, was die Erzählung parallel in unterschiedliche Richtungen laufen lässt, welche jedoch innerhalb der vorliegenden Seiten bei Weitem wieder nicht zusammengeführt werden. Man merkt, dass hier lediglich der Auftakt zu einer großen Handlung angesetzt wurde.

Optisch erinnern Kindts kantige Zeichnungen sehr an seinen guten Freund und Kollegen Jeff Lemire, der im Übrigen auch mit einem Zitat auf dem Backcover des Bandes erwähnt wurde. Die groben und teils detailarmen Bilder wirken anfänglich irreführend cartoonesque, was der Handlung eine gewisse Kindlichkeit aber auch Schönheit unterstellt, die genau im richtigen Maß ausgespielt wird und in den dramatischen Szenen regelrecht um sich schlägt. Toll koloriert und einfach wunderschön gezeichnet.

Der erste Band von „Dept. H: Unter Druck“ weiß demnach zu überzeugen, auch wenn der Leser mit vielen Fragen zurückgelassen wird. Doch was will man erwarten, wenn man sich noch auf gut 3 weitere Bände einstellen muss? Alles gut also und eine dicke Empfehlung für Freunde unkonventioneller Comic-Thriller, die eine gnadenlos gute Optik mit sich bringen.

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