Seit nunmehr 5 Jahren schreibt der US-Autor Jason Aaron an der Figur Thor und ihren jeweiligen Interpretationen. Mit dem nun auch uns einholenden „Marvel Fresh Start“ erhält der Gott des Donners ebenfalls seinen Relaunch, was nach dem mehr als überragenden Finale der „Jane Foster Saga“ auch gerechtfertigt sein dürfte.
Mit der nun startenden 2018er „Thor“ Serie, welche inhaltlich zwar die große Saga um den Krieg der Welten fortspinnen wird, jedoch auch die Rückkehr des Odinsohns als Donnergott markiert, erleben wir somit Aarons insgesamt vierte „Thor“ Serie in Folge. Respekt.
Als Zeichner hat sich der charismatische Autor vornehmlich Mike del Mundo zur Seite geholt, den Marvel Leser zuletzt an der monatlichen „Avengers“ Serie zusammen mit Mark Waid bewundern konnten. Panini Comics bringt im ersten Paperback zur neuen Serie nun auch gleich die ersten vier US-Ausgaben, welche einen regelrecht hammerharten Auftakt hinlegen.
Der Krieg der Welten tobt noch immer und Malekith der Verfluchte zieht Schrecken über nahezu alle 9 Welten. In der alles verzehrenden Schlacht mit Mangog ist nicht nur Lady Thor gefallen, sondern auch ganz Asgardia verwüstet worden. Die Asen sind demnach auf der Flucht und suchen Schutz auf Midgard. Wie wir wissen, hat Jane Foster die Schlacht überlebt, auch wenn sie ihr Alter Ego der Lady Thor dafür aufgeben musste. Nun koordiniert sie die anströmenden Flüchtlinge, während Thor auf der ganzen Welt verstreute asgardianische Artefakte einsammelt, die bei der Zerstörung Asgardias und des Bifrösts auf der Erde verstreut wurden. Zudem wird erzählt, wie der Allvater Thor viele tausend Jahre in der Zukunft einem sterbenden Universum entgegentritt und eine mehr als unerwartete Begegnung macht.
Im darauffolgenden Story-Arc tut sich Thor eher unfreiwillig mit seinem verräterischen Stiefbruder Loki zusammen und zieht gen Hel, denn die Feuergoblins von Muspelheim haben im Dienst ihrer brennenden Königin das Reich der Toten angegriffen, was Thor und Loki dazu zwingt, äußerst ungewöhnliche Allianzen zu schmieden, die selbst vor der heimtückischen Hela keinen Halt machen. Eine Schlacht im Reich der Toten wird entfacht, die einer der Söhne Odins gewiss mit dem Leben bezahlen muss.
Jason Aaron scheint mit seiner neugestarteten Serie alles andere als auf leisen Sohlen treten zu wollen, denn bereits in den ersten vier Kapiteln seiner fortsetzenden Saga feuert der Autor aus allen Rohren und reiht einen Wtf-Moment nach dem anderen aneinander. Dabei plündert er unaufhaltsam in der nordischen Mythologie und involviert allerhand göttlicher Figuren aus Thors Sippschaft in die Handlung, was zu einigen grotesken, aber dennoch unterhaltsamen Momenten führt.
Und den Humor scheint Aaron diesmal generell nicht aus den Augen verlieren zu wollen, denn mit so vielen spaßigen Dialogen beladen war seine Serie schon lange nicht mehr. Man fragt sich langsam wirklich, wo der Autor mit seinem groß angelegten und von langer Hand geplanten Event „The War of the Realms“ im kommenden Sommer überhaupt noch hin will, denn bereits der Weg dahin hangelt sich von einem Highlight zum nächsten.
Diskutabel wird für einige Leser sicherlich das prägnante Artwork von Mike del Mundo sein, der mit seinem für Superhelden eher ungewöhnlichen Stil den vielen Fans fotorealistischer Zeichnungen gewaltig in die Müslischale spucken dürfte. Mir soll’s recht sein, denn del Mundos Arbeit wirkt stellenweise so malerisch erfrischend und dennoch vertrackt, dass man quasi gezwungen wird, genauer hinzusehen. Eine durchaus spannende Wahl.
Aaron hat es wieder getan und abermals bewiesen, dass seine fortwährende Arbeit an „Thor“ stetig weiter am eigenen Legendenstatus werkelt. Dieser Run wird mit großer Sicherheit in die Marvel-Geschichte eingehen und zeigt auch mit dem neusten Kapitel, dass „Thor“ noch immer eine der mit Abstand besten Superheldenserien ist und bleibt. Pflichtkauf!
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Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Irgendwie hat es mich nicht gepackt und somit hab ich dann auch angefangen stellenweise nur zu überfliegen, weil für mich passierte nichts spannendes. Fast von Anfang an wurde voll auf die Omme gehauen, dann tauchte Thanos kurz auf und das wars.
Mir gefielen die Zeichnungen leider nicht so. Super gemacht, keine Frage aber nicht mein Geschmack.
Hammer Story. gefällt mir richtig gut, und bin gespannt wie es weiter geht.
Leider sind die Zeichnungen nicht mein Geschmack (ich mag diesen Stil einfach nicht).
Krass, ich konnte dem Band wenig abgewinnen. Dazu kommt das Neustart Label und eine Nummer 1 die kaum Einsteiger abholen dürfte.
Ich fand es einfach nur grandios und war selbst überrascht, dass ich kurz nach dem genialen Finale der letzten Serie, noch einmal so abgeholt werden würde.