KRYPTON: Ersteindruck zu E01 & 02 zum Deutschlandstart

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++ Der nachfolgende Text enthält Spoiler ++

Ab dem 18. Oktober werden also endlich auch die deutschen Fans in den Genuss der Superman Prequel-Serie „Krypton“ kommen. SyFy Deutschland gedenkt direkt zum Starttag um 20.15 Uhr mit einer Doppelfolge zu beginnen und jeden Donnerstag darauf, gegen 21 Uhr, eine weitere Episode zu zeigen. Ich hatte vorab die Gelegenheit einen Blick in den Doppelauftakt zu werfen und mir ein erstes Bild der Serienumsetzung zu machen... und ja, die sollte man auf dem Schirm haben.

In einer Welt voller Adaptionen mit wenig Gehalt ist es reichlich erfrischend, einen Serienstart zu begutachten, der zumindest versucht neue Akzente zu setzen. „Krypton“ setzt gut 200 Jahre vor der Geburt von Kal-El aka. Superman und somit der Zerstörung des Seriennamen gebenden Planeten an. Der Titel fungiert somit als Prequel zur allseits bekannten Superman-Mythologie. Zentrum des anfänglichen Geschehens ist Kandor, was bei Superman-Fans umgehend die Synapsen an potentiellen Möglichkeiten aufblinken lassen dürfte. Die Gesellschaft der Stadt bzw. der Welt unterscheidet sich gar nicht mal so sehr von der unseren. Auch auf Krypton wird nach Stand, nach Wert der einzelnen Menschen bzw. Kryptoniern unterschieden - nur etwas offensichtlicher, als wir es kennen.
Dummerweise ist Val-El, der Großvater von Seg-El, welcher wiederum Großvater von Kal-El sein wird, nicht wirklich interessiert daran, sich den regulären Gepflogenheiten seiner Gesellschaft zu beugen und als Wissenschaftler nicht über den Tellerrand des eigenen Planeten hinaus zu blicken. Wie er festgestallt hat, ist da draußen eine Macht, welche Krypton bedroht und den gesamten Planeten in Gefahr bringt - weshalb er die gesellschaftliche Führung zum Handeln auffordert. Für die kryptonische Obrigkeit kommt das der Blasphemie gleich, denn schließlich gilt lediglich die Stimme von Rao als Gesetz. Ein Umstand, der Val-El das Leben kosten wird. Vor den Augen seiner Familie.

Krypton - Pilot
Ian McElhinney als Val-El (©Warner Bros. Entertainment Inc./2017 Syfy Media, LLC)

Gut 14 Jahre später setzt die eigentliche Handlung mit einem mittlerweile Anfang 20-jährigen Seg-El an. Die Bedrohung von der sein Großvater einst sprach ist näher denn je und wird Segs Leben bald gänzlich einnehmen. Die auf 10 Episoden angelegte erste Staffel macht zu Beginn erstmal weitestgehend viel richtig und wirft den Zuschauer schnell ins Geschehen. Wo anfänglich noch mit simplen, dem Zuschauer auch zumutbaren Stereotypen gearbeitet wird, greifen David S. Goyer und Co. schnell zu einem scheinbar recht komplexen Handlungsgerüst, welches tief in die Mythologie des Comicuniversums einzudringen gedenkt und versucht, adäquaten Fanservice mit spannendem Plot zu verbinden.
Da wundert man sich erst einmal über den mysteriösen Baseballcap tragenden Typen im Hintergrund, der irgendwie überhaupt nicht ins Setting passen will, der sich jedoch alsbald als kein Geringerer als Adam Strange persönlich entpuppt, welcher wiederum nach Krypton in die Zeit Seg-Els reiste, um diesen zu warnen, dass die Bedrohung, welche Krypton bevorsteht, auch die Existenz des größten Superhelden des Universums bedrohen wird: Superman, Seg-Els späteres Enkelkind. Dass es sich bei der mysteriösen Bedrohung um den Welten sammelnden Superman Erzfeind Brainiac handelt, wird schnell offenbart und das auch recht bildgewaltig.

Brainiacs Schiff nähert sich (©Warner Bros. Entertainment Inc./2017 Syfy Media, LLC)

Darin liegt bisher auch die Stärke von „Krypton“, denn die Szenerie und das Treiben auf dem Planeten wird in beeindruckenden Bildern inszeniert. Die Qualität der Serie dürfte künftig davon abhängen, inwieweit es den Machern gelingt, die Charaktere der Show in diesem opulenten gesellschaftlichen Setting zu entwicklen und voran zu bringen. Allein das Leben in Kandor hat genügend Potential für allerlei Handlungsentwicklungen, die Fans interessieren dürften, es muss nur geschickt angestellt werden.
Mir gefällt vor allem, dass Superman in erster Linie nicht wirklich relevant für die Geschichte scheint, was der Serie deutlich mehr Türen öffnet, um das Worldbuilding in verschiedene Richtungen zu lenken. Das verschafft der Serie ein ziemlich großes Potential etwas sehr Eigenes zu kreieren, obwohl die Möglichkeiten gegeben sind, mit vielen für Comicleser und ja, auch Filmfans bekannten Elementen zu spielen, wie bspw. der Fortress of Solitude. In der Summe hat mich der Auftakt überzeugt, denn „Krypton“ könnte die gelungenste DC-TV-Serie seit „Gotham“ sein. Serienstart ist der 18. Oktober auf SyFy Deutschland, um 20.15 Uhr.

(Picture Copyright: ©Warner Bros. Entertainment Inc./2017 Syfy Media, LLC)

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