Comic Review: Old Man Logan Bd. 05 - Blutige Erinnerung (Panini Comics)

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Comic Review: Old Man Logan Bd. 05 - Blutige Erinnerung (Panini Comics)

Comic Review: Old Man Logan Bd. 05 - Blutige Erinnerung (Panini Comics)

Mit dem fünften Band der aktuellen „Old Man Logan“ Reihe verabschiedet sich der Kanadier Jeff Lemire also von seinem bärbeißigen Landsmann und vom Verlag gleich mit. Lemire wollte sich künftig, zumindest nach eigenen Angaben, mehr um seine Creator-Owned-Projekte kümmern, welche wir in den kommenden Wochen auch auf unseren Lesestapeln finden werden, weshalb er alle Hefte niederlegte und Marvel vorerst den Rücken kehrte. Sein bisher in der Summe überdurchschnittlich guter Run an „Old Man Logan“ wusste viele Leser zu begeistern, was diesem letzten Output - zumindest für Lemire, denn dir Reihe läuft anschließend weiter - fast schon etwas wehmütig entgegen blicken lässt.

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Wie wir aus dem letzten Band wissen, machte Logan den dummen Fehler, mit Hilfe des trügerischen Magiers Asmodeus in seine Vergangenheit - was wiederum eine mögliche Zukunft des Marvel-Universums darstellen soll - zu reisen, um dort seiner Verantwortung nachzukommen und das Baby des Hulks zu retten. Nun, ein trügerischer Magier muss seinem Ruf natürlich gerecht werden, weshalb er den alt gewordenen Logan mal fix mehrere Jahrhunderte zurück in seine Vergangenheit katapultiert und ihn irgendwo in Kanada, im ersten Winter des zweiten Unabhängigkeitskrieges zwischen den USA und England, erwachen lässt.
Interessant an der Stelle ist, dass die Historie des Logans aus der Erde-807128-Kontinuität - also der Erde, von der Mark Millars Schöpfung des Old Man Logan stammt - erheblich von der Kontinuität des Wolverines der Erde-616 abweicht. „Unser“ Wolverine wurde nämlich irgendwann in den 1880ern geboren (siehe „Wolverine: Origin“), während der Old Man Logan bereits im besagten Krieg, irgendwann um die 1812 als Soldat aktiv war. Auf das Old in Old Man Logan wird scheinbar besonders Wert gelegt. Logan wird fortwährend durch bestimmte zeitliche Epochen seines langen Lebens geworfen und erlebt für uns Fans nicht ganz unbekannte Szenen seiner eigenen Historie aus einem anderem Blickwinkel wieder. Ob nun sein erstes Aufeinandertreffen mit dem Hulk, während seines ersten vollen Auftritts, oder aber auch der Jean-Moment der Dark Phoenix Saga: Logan muss sich seiner Vergangenheit stellen, um in der Zukunft Leben zu retten.

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Im Gegensatz zu seinem schwächeren Vorgänger bekommt der Abschluss von Lemires „Old Man Logan“ Saga noch einmal einen saftigen Kick und eine Story, die mit reichlich Dynamik erzählt wird. Die List des Magiers Asmodeus dient natürlich nur als Aufhänger für den Abstecher in die einzelnen Epochen, was einen durchaus effektiven Fan-Service darstellt, zumindest, wenn man die Momente aus Wolverines Vergangenheit kennt. Die kurzweilige Familienzusammenführung im Wasteland zeigte einmal mehr die Tragik der Figur auf, die Millar in seinem modernen Epos selbst zu Grunde legte, doch erreicht Lemire zum Ende seiner groß angelegten Geschichte nicht gant die Tiefe des Originalwerks, was aufgrund des großen Umfangs und der schnellen Erzählung nur bedingt ins Gewicht fällt.
Übrig bleibt ein starker Run, mit einer großartigen ersten Hälfte, einem etwas schwächeren Mittelteil und einem gutem Ende. Das macht die 5 Bände der bisherigen „Old Man Logan“ Reihe auch problemlos zur mit Abstand besten Wolverine Story, die seit Jahren erzählt wurde. Ob Lemires Nachfolger Ed Brisson das Niveau halten können wird, muss sich zeigen. Mit Mike Deodato Jr. hat er ab dem nächsten Band jedoch einen mehr als fähigen Zeichner an der Seite, auf den ich mich schon sehr freue.

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