Comic Review: All-Star Batman Bd. 01 - Mein schlimmster Feind (Panini Comics)

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Comic Review: All-Star Batman Bd. 01 - Mein schlimmster Feind (Panini Comics)

Comic Review: All-Star Batman Bd. 01 - Mein schlimmster Feind (Panini Comics)

Dass Scott Snyder seit seiner Arbeit an Batman zu den wohl gefragtesten US-Comic-Autoren zählt, steht außer Frage. Bereits vor dem Launch der „New 52“ Ära war der heutige Comic-Superstar mit den „Detective Comics“ beschäftigt und lieferte mit „Der schwarze Spiegel“ und „Hungrige Stadt“ zwei absolut exzellente und noch heute von vielen Fans geschätzte Batman-Storys ab. Zusammen mit Zeichnertalent Greg Capullo definierte er den düsteren Vigilanten anschließend für eine junge und noch ungeformte Leserschaft neu, konnte jedoch auch alteingesessene Fans begeistern, wobei er mit Geschichten wie bspw. „Superschwer“ zu polarisieren wusste.
Mit dem Ende der „New 52“ Epoche bzw. deren Weiterführung im „DC: Rebirth“ Zeitalter, verließ Scott Snyder die Batman-Hauptserie und widmete sich für 14 Ausgaben dem bereits zuvor von DC Comics genutzten, meist abseits der regulären Verlagskontinuität handelnden All-Star-Label mit „All-Star Batman“, welche diesmal von John Romita Jr. und später von Jock sowie auch Rafael Albuquerque zeichnerisch umgesetzt wurden. Panini Comics bringt diese abgeschlossene Reihe nun in drei Sonderbänden, wobei mit „Mein schlimmster Feind“ bereits der erste Band vorliegt.

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Harvey Dents Psyche ist bekanntermaßen nicht nur ein zweischneidiges Schwert, sondern auch eine absolut unberechenbare Konstante in Gothams Unterwelt. Doch was viele nicht wissen, so hat der als Batman bekannte Milliardär Bruce Wayne eine bis in die Kindheit zurückreichende Vergangenheit mit dem einstigen Star-Staatsanwalt und heutigen als Two-Face bekannten Superverbrecher Dent. Und Bruce glaubt eine Heilung für Harveys seelischen sowie geistigen Irrfahrten gefunden zu haben, was die böse Seite in Harvey selbsterklärend versucht zu verhindern. So sammelte Two-Face Informationen und Geheimnisse von und über Gothams Bürger und Schurken und hetzt diese geschlossen gegen ihren städtischen Vigilanten auf, in der Hoffnung Batman stoppen zu können. Eine irrwitzige Hetzjagd beginnt, die Batman aber auch Two-Face an ihre Grenzen bringen wird.

Was sich auf den ersten Blick als simple Batman vs. Two-Face Story tarnt, entfaltet sich im Verlauf der Handlung zu einem psychischen Katz-und-Ma̱u̱s-Spiel, welches tief in die Vergangenheit der beiden Protagonisten greift und eine bisher nicht wirklich bekannte Verbindung der beiden beleuchtet. Daraus entsteht ein durchaus emotionaler Wettlauf eines Mannes, der einen einstigen Freund vor sich selbst retten will und dafür durch die Hölle gehen muss.
Scott Snyder zeigt somit einmal mehr die im wahrsten Sinne des Wortes vielseitige Natur der Figur Two-Face auf und fängt diese in einer, sofern man die psychologischen Eckpfeiler der Handlung berücksichtigen mag, schon beinahe melancholisch-verzweifelten Handlung ein. John Romita Jr. und Autor Snyder halten das Tempo dabei meist ausnahmslos hoch und involvieren weitestgehend bekannte Batman-Schemata in das Handlungskorsett, um den Druck auf die beiden Hauptfiguren immer weiter zu intensivieren, den Lesern dramaturgisch gekonnt die Nerven kitzeln lässt.

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Dass jedoch John Romita Jr. mit seinem fast schon penetrant-eigenwilligen Stil nicht immer den Nerv jedes Fans und Lesers trifft und sich nicht selten Wutreden und Lobeshymnen über seine Arbeiten miteinander überwerfen, lässt den ersten Band schon allein deshalb zu einem heiß diskutierten Thema werden. Da mich eben jene Eigenwilligkeiten Romitas eher selten enttäuschen, fand ich auch hier schnell meine Begeisterung bezüglich der Zeichnungen wieder. Unterstützt durch die wunderbare Tusche-Arbeit von Danny Miki und die ultra-prallen und gekonnt gesetzten Farben von Dean White mutiert die Story zu einer optischen Augenweide, die eine für Batman zwar ein wenig untypische aber durchaus passende Atmosphäre generiert.

In der Summe lieferte der erste Band zu „All-Star Batman“ für mich einen Auftakt wie einen Paukenschlag. Eine vielschichtige Geschichte, deren Qualität sich dem Leser nicht auf die Nase bindet und dafür tonnenweise Charaktermomente in einem Wulst aus Action und Tempo verbirgt. Dass Scott Snyder diese Welt und ihre Figuren beherrscht, beweist er scheinbar mit einem Fingerschnippen, was „Mein schlimmster Feind“ zu einem abgeschlossenen und sicher viel diskutierten Highlight aktueller Batman-Storys machen wird. Ob sich der Leser jedoch darauf einlässt, sei ihm selbst überlassen. Weiter geht’s im kommenden Dezember.

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LambdaJM
LambdaJM
4. Oktober 2017 22:09

Bin da völlig Deiner Meinung; ich fand den Band klasse!

Nasen_Charlie
Nasen_Charlie
5. Oktober 2017 10:06
Antwort auf Kommentar von  LambdaJM

Romitas Zeichne ist einfach so abgrundtief hässlich. Das versaut mir immer jede Geschichte. 🙁