Comic Review: Paper Girls Bd. 02 (Cross Cult)

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Comic Review: Paper Girls Bd. 02 (Cross Cult)

Comic Review: Paper Girls Bd. 02 (Cross Cult)

Saga“-Mastermind Brian K. Vaughan meldet sich mit seiner mehr als erfolgreichen Zweitserie - wenn mann es denn so nennen will - zurück, denn Cross Cult bringt endlich die Fortsetzung zum überragenden Auftakt der „Paper Girls“. Mit dem Eisner Award für die „beste neue Serie“ im Gepäck erzählen Vaughan und Ausnahmetalent Cliff Chiang die Story um die 4 jungen Mädchen weiter, die zuletzt in ein wildes Abenteuer durch Raum und Zeit gerissen worden.
Nachdem Autor Brian K. Vaughan mit seiner damaligen Erfolgsserie „Y: The Last Man“ beim DC Imprint Vertigo startete und den ersten, wirklich markanten Erfolg im Comic-Biz hinlegte, sind es heute, viele Jahre später, vor allem Image Comics Serien wie eben „Saga“, die Vaughan zu einem der aktuell gefragtesten Autoren der Comic-Industrie machen. Dass er mit den „Paper Girls“ einen qualitativ mindestens ebenbürtigen Titel mal eben nebenbei auf den Markt hauen könnte, überraschte dann sogar mich...

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Nachdem sich der erste Band noch im Jahr 1988 abspielte und die vier zeitungsaustragenden Mädchen vorstellte, welche an einem lauen Halloween-Abend ziemlich abgedrehte Dinge in ihrer Heimatstadt erlebten, katapultieren die Ereignisse die kleine Clique zum Ende des Bandes in das 21. Jahrhundert. Um genau zu sein, in das Jahr 2016. Genau an dieser Stelle setzt der zweite Band an und wir erleben Erin, Mac und Tiffany, wie sie sich auf die Suche nach der verschwundenen KJ begeben. Dabei stoßen sie als erstes auf Erins 28 Jahre älteres, zukünftiges Ich und haben natürlich einiges zu erklären... und noch viel mehr Fragen.
Doch die beiden Erins sowie die anderen Mädels tun sich zusammen und nehmen die Suche nach KJ gemeinsam auf. Als dann auch noch ein futuristischer Klon der jungen Erin sowie einige seltsame Monster in der Stadt auftauchen und in bester Godzilla-Manier die halbe Infrastruktur lahmlegen, wird es erst so richtig verwirrend. Irgendwas läuft hier gewaltig schief und die Mädchen überlegen zweimal, wem sie ihr Vertrauen schenken... was ihnen in der ein oder anderen Situation das Leben retten könnte.

In der Summe liest sich der Band noch eine Ecke flüssiger als der ohnehin schon gelungene Vorgänger. Vaughan und Chiang erreichen ein ideales Pacing, was nicht nur eine äußerst dichte Atmosphäre generiert, sondern jede noch so objektiv schwachsinnig-groteske Idee als absolut selbstverständlich und vor allem kreativ erscheinen lässt. Ob nun sabbernde Schlammwürmer, pokemon-artige Riesenviecher, ein seltsam dreinblickender Hippster-Opa als Bösewicht oder der x-te Charakterklon, hier passt einfach alles und wirkt letztendlich immer plausibel, so hanebüchen es auch sein mag. Eine Stärke, die Vaughan auch gern an „Saga“ auslebt.
Vor allem die Charakterisierung der Protagonistinnen und ihr Verhalten in der für uns zwar realistischen, für die Vier jedoch beinahe trostlosen Gegenwart, weiß zu unterhalten. Ob nun der erste Kontakt mit Smartphones, Flachbildschirm-TVs oder brachliegenden Shopping-Malls, die den Kampf gegen Konzernriesen wie Amazon verloren haben: zeigt einem Kind der 80er die Welt von heute und die Verwunderung würde ihm oder ihr kaum geringer ins Gesicht geschrieben sein. Die „Paper Girls“ definieren sich dabei irgendwo zwischen „Doctor Who“ und „Stranger Things“, schaffen es jedoch genügend eigene Akzente zu setzen, so dass die brillanten Zeichnungen von Cliff Chiang, die nicht minder gelungene Kolorierung von Matt Wilson und die irrwitzige Handlung von Brian K. Vaughan ein absolut stimmiges Gesamtbild ergeben. Eine Perle unter den aktuellen Comic-Publikationen, die in jedem Shop umgehend leer gekauft gehört.

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