Comic Review: Lazarus Bd. 05 - Familienkrieg (Splitter Verlag)

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Comic Review: Lazarus Bd. 05 - Familienkrieg (Splitter Verlag)

Comic Review: Lazarus Bd. 05 - Familienkrieg (Splitter Verlag)

Eine meiner wohl aktuell liebsten Image Comics Serien geht beim Splitter Verlag in die mittlerweile fünfte Ausgabe und wie so üblich presste ich mich für einen Nachmittag störungsfrei in den Wintergartensessel und las nach, wie Autor Greg Rucka und Zeichner Michael Lark sowie Kolorist Santi Arcas ihre futuristische Gesellschaftskritik „Lazarus“ weiterspinnen.
Die US-Ausgaben #22 bis 26 sind im neusten Hardcover-Band enthalten und auch dieses Mal sollte ich nicht enttäuscht werden, denn wenn es um aktuelle US-Indie-Comics geht, steht „Lazarus“ Konkurrenten wie Lemires „Descender“ oder auch Vaughans „Saga“ qualitativ in nichts nach.

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Der Familienkrieg tobt. Noch im letzten Band wurden wir mit Forevers schweren Verletzungen - Forever, der Lazarus der Familie Carlyle - in ein böses Cliffhanger-Ende geschickt, da steht im neusten Band bereits die Regeneration der künstlich erschaffenen Heldin an. Die Carlyles und ihre Verbündeten befinden sich noch immer im Krieg mit den Hocks und deren Alliierten, doch breiten sich die Kampfhandlungen mittlerweile bis zum europäischen Festland aus, was den Konflikt aktuell eher zu einer Ausfechtung von Stellvetreterkriegen zu machen scheint.
Während Forever sich Stück für Stück erholt und dem Wissen stellen muss, selbst nur künstlich erschaffen worden zu sein, bereitet die Familie bereits heimlich einen neuen Klon zum angehenden Lazarus vor. Als sich Forevers Schwester Johanna, aus welchen Beweggründen auch immer, ein Herz fasst und Forever reinen Wein einschenkt, schmieden beide einen geheimen Plan, der ihnen noch teuer zu stehen kommen könnte.

Dass Greg Rucka zu den fähigsten Autoren der amerikanischen Comic-Szene zählt, wurde in den vergangenen Jahren an vielen Stellen immer wieder dokumentiert und attestiert. Mit „Lazarus“ versteht er es jedoch, gekonnt über das reguläre Storytelling hinauszugehen und das Konzept einer möglichen, futuristischen Gesellschaftsstudio zu zeichnen, welches er hinter einem spannenden Sci-Fi-Thriller versteckt. Das Bild der Versklavung der weltumfassenden armen Bevölkerungsschichten sowie das Ausleben der Machtgier der wenigen Reichen und Regierenden bildet das Fundament für die Geschichte, die Rucka mit „Lazarus“ zu erzählen gedenkt.
Dabei generiert er eine archetypische Heldin, die zwar anfänglich Teil des Problems ist, dennoch aufgrund ihrer künstlichen Existenz nicht zu den eigentlichen Kreisen gehört und diese letztendlich von innen aushöhlt. Ein Novum, ein übermenschlicher Heilsbringer, mit genau dem Gewissen ausgestattet ist, welches den eigenen Schöpfern abhanden gekommen zu sein scheint und was diesen letztendlich zum Verhängnis werden könnte. „Lazarus“ ist mächtig, spannend erzählt und gefährlich nah an einer Gesellschaftsform, die für uns heute gar nicht mehr so irreal erscheinen mag, wie sie sollte. Pflichtkauf!

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4,5-Sterne

Titel: Lazarus Bd. 05 - Familienkrieg
Verlag: Splitter Verlag
Format: Hardcover
Vö-Datum: 19.05.2017
Originalausgaben: US Lazarus #22-26
Seitenzahl: 144
Autor: Greg Rucka
Zeichner: Michael Lark, Santi Arcas
Preis: 22,80 €

(Picture Copyright: Splitter Verlag / Image Comics)

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