Comic Review: Vision Bd. 02 - Träumen Androiden von virtueller Liebe? (Panini Comics)

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Comic Review: Vision Bd. 02 - Träumen Androiden von virtueller Liebe? (Panini Comics)

Comic Review: Vision Bd. 02 - Träumen Androiden von virtueller Liebe? (Panini Comics)

Gut vier Monate nach der ersten Volume der zweibändigen Visions-Reihe von Batman-Autor Tom King Zeichner Gabriel Hernandez Walta setzt Panini Comics mit dem abschließenden Sammelband nach und vervollständigt die 12 US-Hefte der hochgelobten Serie auch für uns deutschen Fans.
Wer meinen Text zum ersten Band gelesen hat, wird gemerkt haben, dass King und Walta mit ihrem Ausflug in das Familienleben des von Ur-Schurke Ultron geschaffenen synthetischen Avengers Vision einer der wenigen ganz besonderen Comics vorgelegt wurde, was nicht allzu oft im Jahr passiert. Band Nr. 02 beendet die Reise nun und untermauert diesen Eindruck noch einmal nachhaltig... so nachhaltig, dass ich für mich behaupten kann, mit Vision einen der besten Marvel-Comics der letzten 10 Jahre gelesen zu haben.

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Der Band beginnt mein einem Flashback und bebildert die Zeit, die Vision und Scarlet Witch liiert waren, um dies als Basis für den letzten Teil der Story aufzubereiten. Vision lebt mit seiner von ihm geschaffenen Frau Virginia und seinen von ihm geschaffenen Kinder Viv und Vin in einem Vorort von Washington. Als in der letzten Ausgabe Grim Reaper das Heim der Androiden-Familie angriff, tötete Virginia diesen zum Schutz ihrer Kinder. Beim Beseitigen der Leiche wurde sie jedoch von einem Nachbarn gefilmt, der sie später versuchte damit zu erpressen. Als sie diesen zur Rede stellte, eskalierte die Situation und Chris, der Sohn des Nachbarn und Schulfreund von Viv, wurde dabei aus Versehen von seinem eigenen Vater erschossen. Im Anschluss schlug Viv den unglücklichen Erpresser ins Koma.
Doch nun steht Victor Mancha vor der Tür der eigenwilligen Familie, Visions Bruder, der ebenfalls von Ultron erschaffen wurde. Victor scheint die dringend benötigte Hilfe und Stabilität ins Heim der Androiden zu bringen, wäre doch nur das Glück der Familie nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt...

Träumen Androiden von virtueller Liebe?“ betitelt Panini Comics den zweiten Band des Familiendramas. Die Anspielung auf Philip K. Dicks Sci-Fi-Meisterwerk passt dabei mindestens ebenso gut, wie der Originaltitel aus ShakespearesDer Kaufmann von Venedig“ („Little Better Than a Beast“), welches im Comic von Autor Tom King zur immer wiederkehrenden Analogie verwendet wird. King symbolisiert die Zerbrechlichkeit des Weltbildes anhand des obsoleten amerikanischen Traums, in Form der klassischen Vorstadt-Familie. Nur eben mit Superhelden. Regisseur Sam Mendes bekam vor 17 Jahren für ein ähnliches Konzept den Oscar, King und Walta werden für diese Meisterleistung wohl leider mit weniger Resonanz rechnen müssen.
Das ändert jedoch nichts an der Qualität der Arbeit, denn in Visions verzweifeltem Versuch Mensch zu sein, reflektiert sich das Menschsein des Lesers in all seinen Absurditäten. Dabei erzählen King und Walta so amüsant wie tragisch und so optimistisch wie verbittert und generieren somit einen in sich geschlossenen Plot, der bis zum Schluss berührt.

Mit dieser Story hat sich Tom King einen Meilenstein in die eigene Bibliografie gesetzt und die Messlatte für kommende Arbeiten sehr hoch angelegt. Ich bin immer wieder begeistert, wie gut Superhelden-Comics doch sein können. Pflichtkauf!

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4,5-Sterne

Titel: Vision Bd. 02 - Träumen Androiden von virtueller Liebe?
Verlag: Panini Comics
Format: Softcover
Vö-Datum: 18.04.2017
Originalausgaben: US Vision (2015) #07-12
Seitenzahl: 140
Autor: Tom King
Zeichner: Gabriel Hernandez Walta
Preis: 16,99 €

(Picture Copyright: Panini Comics / Marvel)

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Mario
Mario
3. April 2017 20:14

Und die beiden Bände sind in der Form abschließend? Oder sollte man vorher noch was anderes gelesen haben und kommt danach noch was?