Comic Review: Die letzten Tage von Superman (Panini Comics)
Bis ich selbst gelesen habe, hätte ich es nicht geglaubt: DC Comics tötet Superman. Wieder. Natürlich nicht ohne dabei einen neuen bzw. alten Superman zu reaktivieren. Aber erstmal der Reihe nach.
„Batman & Robin“ Autor Peter Tomasi schickt sich an die letzten Tage des Stählernen zu erzählen, bevor ein anderer dessen Platz einnehmen soll. Bereits in den letzten Monaten hatte er die Geschichten von Superman genau auf diesen Moment hinarbeiten lassen. Und so greift er den Handlungsstrang von Dan Jurgens Serie „Superman: Lois & Clark“ auf (hier die Besprechung), um das letzte große Crossover des „New 52“ Superman zu erzählen und den Einstieg für den Mann aus Stahl in die Rebirth-Ära zu ebnen.
Die vergangenen Monate haben zu sehr an Clark gezehrt, ob nun der Kampf mit Rao oder auch die Kryptonitvergiftung: Supermans Körper verfällt und er kann es spüren. Er weiß, seine Zeit ist gekommen und er wird es nicht verhindern können. Es gibt kein Heilmittel und keine technologischen Wunder, die es aufhalten könnten. Und so versucht er die Zeit die ihm bleibt zu nutzen und mit den Menschen, die ihm wichtig sind, ins Reise zu kommen.
Doch als wäre jemals etwas im Leben von Superman einfach, muss er sich auch kurz vor seinem Ende noch großen Herausforderungen stellen. Mit der Hilfe von Batman spürt er seine verschwundene Cousine Kara auf, zu gleichen Zeit versucht er einen amoklaufenden Passanten, der die Energie von Supermans letztem Sonnenstoß absorbiert hat, was ihn zu einer energetisch aufgeladenen und vollkommen wahnsinnigen Superman-Kopie gemacht hat, zu finden und dingfest zu machen.
Vor allem diese letzte Aufgabe gestaltet sich schwieriger, als anfänglich vermutet, weshalb ein anderer, schwarz gekleideter Superman aus dem Nichts auftaucht und helfend eingreift.
Peter Tomasis die Serien „Action Comics“, „Superman“, „Batman / Superman“ sowie „Superman / Wonder Woman“ übergreifendes Crossover beendet nun also die große Saga des Stählernen und greift mit vielen emotionalen Momenten die Geschehnisse der letzten Zeit auf. Beim Lesen stellte sich für mich heraus, dass es zwingend zu empfehlen ist, Dan Jurgens zweibändige Reihe „Superman: Lois & Clark“ im Vorfeld gelesen zu haben, andernfalls ergibt der Übergriff auf die geheimnisvolle Familie Kent in Nordkalifornien wenig Sinn. Mit tollen Momenten und vor allem tollen Artworks von Zeichnern wie Doug Mahnke oder auch Ed Benes wird der Abgesang einer nicht selten kritisierten Figur präsentiert, dessen letzten Szene man jedoch etwas mehr Zeit hätte widmen können. Bei aller anfänglich geübten Emotion verliert sich diese leider schnell im Abschluss, der mehr für die Implementierung des Pre-Flashpoint-Superman genutzt wird, als auf die Trauer um einen verstorbenen Freund.
Dennoch fällt es als Superman-Fan schwer an diesem wichtigen Kapitel der Saga keinen Gefallen zu finden, denn es ist schon sehr beeindruckend, wie Peter Tomasi hier die Zügel in so vielen Serien in der Hand hält und zu einer gekonnt inszenierten Story verbindet. Ein verdienter Abschluss, einer von mir sehr geschätzten Figur und ein guter Auftakt für das, was uns in den kommenden Monaten erwarten dürfte.
Titel: Die letzten Tage von Superman
Verlag: Panini Comics
Format: Softcover
Vö-Datum: 21.02.2017
Originalausgaben: US Action Comics #51-52, Superman #51-52, Batman/Superman #31-32, Superman/Wonder Woman #27-28
Seitenzahl: 196
Autor: Peter Tomasi
Zeichner: Doug Mahnke, Ed Benes u.a.
Preis: 19,99 €(Picture Copyright: Panini Comics / DC Comics)
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.