Comic Review: Wonder Woman - Göttin des Krieges Bd. 03 (Panini Comics)

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Comic Review: Wonder Woman - Göttin des Krieges Bd. 03 (Panini Comics)
© Panini Comics

Comic Review: Wonder Woman - Göttin des Krieges Bd. 03 (Panini Comics)

Da sind wir auch schon am Ende. In den letzten Monaten oder auch fast schon Wochen vor dem großen Event „Rebirth“ werden die letzten Serien des „New 52“ Universums zum Ende gebracht. Dieser Vorgang macht natürlich auch vor der mächtigen Amazone keinen Halt und mit „Wonder Woman - Göttin des Krieges Bd. 03“ endet die Reise mit den geplanten 52 US-Ausgaben.
Zeit noch einmal zu rekapitulieren: „Das neue DC Universum“ verwöhnte uns Fans in den letzten 4 Jahren auf sehr polarisierende Weise. Viele waren begeistert, andere voller Groll und Häme. Ich wusste für mich einige Perlen aus der Materie zu picken und die fortlaufende „Wonder Woman“ Serie war gewiss die schillernste darunter. Zumindest, solange Brian Azzarello den Autorenstift schwang.
Das Ehepaar Meredith und David Finch hatte jedoch andere Ambitionen, wie auch dieser Finalband ihrer dreibändigen Regentschaft deutlich macht.

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(Picture Copyright: Panini Comics)

Beginnend mit der kurzen Episode einer verrückt gewordenen Russin, die plant mit Giftanschlägen die Weltbevölkerung zu terrorisieren, endet diese kurzweilige Eskapade in gefühlt wenigen Minuten, weshalb der Olymp schnell wieder im Zentrum des Geschehens steht.
Baby Zeke ist krank und alle flippen aus. Da sich mittlerweile herausstellte, dass der Kleine nicht nur wahnsinnig mächtig ist, sondern auch die Reinkarnation von Zeus selbst, ist das auch nicht verwunderlich. Diana hält es demnach nicht lange auf dem Stuhl und so schiebt sie alle Pläne von sich und kümmert sich schnellstmöglich um die Zwergenversion ihres Papas, was sie nicht davor zurückschrecken lässt, einen finsteren Pakt mit der trügerischen Hekate einzugehen.
Dunkle Geheimnisse sollen aufgedeckt werden und die Leichen im Keller des Olymps endlich ans Licht kommen. Das Geschehen macht selbstredend auch vor der mittlerweile mütterlich, freundlich gesinnten Hera keinen Halt.

Vermutlich ist das Schlimmste, was einem Autor passieren kann, in die Fußstapfen eines anderen treten zu müssen, ohne auch nur die geringste Chance zu haben, diesen auch gerecht zu werden. Meredith Finch verwurstet in den letzten Ausgaben ihrer Autorenrolle an Wonder Woman nahezu alles, was Vorgänger Brian Azzarello in über 35 Heften aufgebaut hat. Dabei geht sie dermaßen out of character vor, dass einem die Figuren fast leid tun.
Der Zwang Dianas mythologischen Background unbedingt zu einem Ende führen zu wollen, wird von Ausgabe zu Ausgabe deutlicher, wodurch es immer selbstverständlicher wird, dass man viele Figuren in ihrem Verhalten nicht mehr wiedererkennt (Ares, wtf?). Dient das lediglich dazu, schnellstmöglich einen Basis-Status-Quo für „Rebirth“ vorzubereiten?
Wonder Woman selbst, einst eine fähige und vor allem erfahrene Kriegerin und Menschenkennerin, verkommt zu einem vollbusigen Naivchen, dass auf jede noch so offensichtliche Intrige mit Vollgas zusteuert, als hätte sie die Paradiesinsel erst vor 5 Minuten verlassen.
Das Potential, welches Brian Azzarello mit wunderbaren Charakterisierungen in Form von Ares, Hades oder auch dem Erstgeborenen vorbereitet hat, wird gänzlich verschenkt, weshalb eine der einst besten monatlichen DC-Comics-Serien zu einer kurzweiligen Berieselung degradiert wird.

Pluspunkt ist und bleibt das Artwork von Ehemann David Finch, welcher auch den Großteil des Abschlussbandes illustriert hat. Sein kinoreifes Blockbuster-Artwork wirkt auch bei schmerzhaftem Inhalt noch wie ein Augenschmaus. Für sich alleinstehend mag die dreibändige Arbeit an Wonder Woman als durchschnittliche Kost funktionieren. Da sie inhaltlich jedoch gänzlich auf den 6 Vorgängerbänden von Brian Azzarello aufbaut, muss sie sich dem direkten Vergleich nun einmal stellen und dabei scheitert sie kläglich. Sehr schade.

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2-Sterne

Titel: Wonder Woman - Göttin des Krieges Bd. 03
Verlag: Panini Comics
Format: Softcover
Vö-Datum: 08.11.2016
Originalausgaben: US Wonder Woman #48-52
Seitenzahl: 148
Autor: Meredith Finch
Zeichner: David Finch u.a.
Preis: 16,99 €

(Cover Copyright: Panini Comics)

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