Comic Review: Uncanny X-Men Bd. 07 (Panini Comics)

Comic Review: Uncanny X-Men Bd. 07

Nun sind wir also endgültig durch. Das aktuelle „Marvel NOW!“ Imprint neigt sich dem Ende und die momentan laufende Serien werden mit dem Abschluss des opulenten „Secret Wars“ Event ebenfalls beendet. Wie immer, um von Neuem durchstarten zu können.
Das Hin-und-Her bezüglich der Release-Zeiträume in den USA ließ den aktuellen X-Men-Mastermind Brian Michael Bendis ziemlich kalt, so dass er sich trotz des im Mai 2015 bereits gestarteten Events in aller Ruhe daran machte, seinen Plot an den Mutanten zu beenden und seine beiden Serien „All New X-Men“ und „Uncanny X-Men“ zusammenzuführen.

Den Leserinnen und Lesern die nun ungläubig auf die Inhaltsangabe starren, sei gesagt, dass man mit der letzten in diesem Sonderband enthaltenen Ausgabe kurzzeitig wieder zur 1963er Nummerierung zurückkehrte, um die stolzen 600 voll zu machen (544 Ausgaben aus Vol. 1 + 20 Ausgaben aus Vol. 2 + 36 Ausgaben aus Vol. 3). Also keine Angst, ihr verpasst nix.

In diesen letzten finalen Ausgaben kommen wir an einen Punkt, zu dem wir seit „Schisma“ geführt wurden. Seitdem sich die Lager der Mutanten zwischen Cyclops und Wolverine spalteten. Nun, Wolverine ist tot (habt ihr doch gelesen, oder?). An seiner statt rückte unlängst Beast, der mehr oder weniger die Leitung der „Jean-Grey-Schule“ übernommen hatte. Auf der anderen Seite stand der Revolutionär und gesuchte Staatsfeind Cyclops, der sich mit seiner neu gegründeten „Xavier-Schule“ und seinen dazugehörigen Schülern im ehemaligen „Waffe-X-Programm“ versteckte.
In diesen letzten Heften nutzt Autor Bendis die Gelegenheit, die beiden von ihm betreuten Serien zu einem Abschluss zu bringen und offene Handlungsstränge zu vervollständigen. So sehen einen Cyclops, der einsieht, dass seine revolutionäre Mission gescheitert ist und daraus nun endlich Konsequenzen ziehen will. Wir sehen die Aufarbeitung von Bobbys Homosexualität sowie auch der Beziehung zwischen der jungen Jean Grey und dem jungen Beast. Dazzler, die ihre Rache an Mystique bekommt, Magneto, der zurückkehrt, ein Wiedersehen der Geschwister Rasputin und Beast, der sich vor seinen Kollegen und Schülern für seine Handlungen der letzten Zeit verantworten muss.

Brian Bendis Arbeit an den Mutanten der „Marvel NOW!“ Ära stieß nicht bei jedem Leser wirklich auf Anklang. Ehrlich gesagt, ich konnte das nie verstehen. Vor allem seine Uncannys zählten für mich zu einem absoluten Highlight des gesamten Imprints und ich hatte mit beiden Serien seit dem Start, ein so intensives X-Men-Feeling, wie seit Jahren nicht mehr.
Wo sich „All New X-Men“ mit ausufernden Zeitreise- und Weltraums-Storys gelegentlich verhaspelte, lieferte „Uncanny X-Men“ eine wunderbare Fortführung der Mensch-gegen-Mutanten-Thematik, mit vielen neuen interessanten Charakteren und einer deutlichen Fixierung auf den Plot gegenüber der Action. Fast fortwährend von Ausnahmekünstler Chris Bachalo illustriert, wurde dieser auch in den letzten Ausgaben gekonnt von Künstlern wie Chris Anka oder Valerio Schiti unterstützt.

Nun endet also eine Reise, an die ich mich noch lange zurückerinnern werde und die ich sicher nicht zum letzten Mal las. Im September starten die „Uncanny X-Men“ mit Autor Cullen Bunn neu. Abseits dessen werden wir Star-Autor Jeff Lemire an den „X-Men“ sehen (bereits kommenden Monat im Sonderbandformat) und Dennis Hopeless an „Die neuen X-Men“ (ab August). Genug Stoff wird also vorhanden sein.

Titel: Uncanny X-Men Bd. 07
Verlag: Panini Comics
Format: Softcover
Vö-Datum: 17.06.2016
Originalausgaben: US Uncanny X-Men #32-35 & 600
Seitenzahl: 132
Autor: Brian M. Bendis
Zeichner: Chris Bachalo, Kris Anka u.a.
Preis: 14,99 €

(Cover Copyright: Panini Comics)

Emu

Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.

Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.