Die Top 10 Titel der DC Comics New 52 Ära

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(Copyright: DC Comics)
Mit dem Start von DC YOU bei Panini Comics endet nun auch offiziell das New 52 Imprint von DC Comics. Der Relaunch, der im August 2011 eingeführt wurde - in Deutschland erst im Juni 2012 - bereitete so manchen alteingesessenen Lesern Kopfzerbrechen, fand aber auch mindestens genausoviel neue Leser, die sich - so wollen wir mal hoffen - bis heute mit Comics beschäftigen.
Da ich den deutschsprachigen Verlauf der New 52 Ära beinahe lückenlos verfolgt habe, habe ich mir vor einigen Wochen mal Gedanken gemacht, welche Titel mir eigentlich am besten gefallen haben.

Da dieses Thema bei vielen Lesern sicherlich einiges an Diskussion-Testosteron aktivieren wird, weise ich nochmals behutsam darauf hin, dass es sich hierbei um meine subjektive Top 10 Liste handelt. Ich bin natürlich auch an eurer Meinung interessiert, also spamt mir ruhig den Kommentarbereich voll oder schreibt bei Facebook oder Twitter zu den jeweiligen Posts. Der eine oder andere Leser mag so vielleicht noch die eine oder andere Perle für sich entdecken und manche werden mir vielleicht gänzlich den guten Geschmack absprechen. Wir werden sehen, los geht’s!

Anmerkung: Ich habe bewusst Titel wie Batman Incorporated oder auch Multiversity aus dieser Liste herausgehalten, da sie das New 52 Universum zwar streifen, jedoch meiner Meinung nach nicht wirklich darin verankert sind.

Platz 10: Justice League (von Geoff Johns)

(Copyright: DC Comics)

Der Titel mit dem alles anfing. Nach den verheerenden Ereignissen des Flashpoint (auch von Geoff Johns) fand das New 52 Universum in den Helden der Justice League seine Neugeburt.
Vor allem in den ersten Ausgaben, welche noch von Starzeichner Jim Lee illustriert wurden, ging das Konzept der angedachten Neuinterpretation für jüngere bzw. neue Leser auf und Johns schrieb exzellente Superhelden-Blockbuster-Unterhaltung, die die Figuren unbefangenen Comic-Enthusiasten näher kommen ließ. Auch wenn man beim Verfolgen der Serie qualitative Höhen wie auch Tiefen durchstreifen konnte bzw. musste, machte Johns mit seinen Geschichten immer wieder deutlich, dass es sich hierbei um den Kern des Verlagskosmos handelte, was dem Titel bis heute eine signifikante Bedeutung verleiht.

Platz 09: Erde 2 (von James Robinson und Nicola Scott)

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Auch im neuen DC Universum waren multiversale Geschichten ein wichtiger Bestandteil. In der Serie Erde 2 widmete sich Autor James Robinson den Helden einer alternativen Realität, angelehnt an das Golden Age von DC Comics.
Der mächtige Darkseid vom Planeten Apokolips suchte Erde 2 heim und löste einen erbitterten Krieg aus, in welchem die Helden-Trinität, bestehend aus Superman, Batman und Wonder Woman, den Tod fand. Robinson widmete sich der nächsten Generation von Helden und punktete mit dem, wofür das gesamte New 52 Universum eigentlich stehen sollte: Experimentalismus. Sein Run, welcher von der großartigen Nicola Scott illustriert wurde, endete leider bereits nach 4 Bänden, wurde jedoch von Injustice-Autor Tom Taylor recht gekonnt fortgeführt.

Platz 08: Flash (von Brian Buccellato und Francis Manapul)

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Die beiden Künstler Brian Buccellato und Francis Manapul kennen viele Leser aktueller Geschichten wahrscheinlich von ihrer Arbeit an Detective Comics. Mit dem Start der New 52 begannen sie jedoch einen großartigen Run am Speedster, welchen sie mit ganzen 6 Sonderbänden füllten, bis Robert Venditti und Van Jensen die Serie übernahmen und es seit dem nur noch bergab geht.
Dank einer durch und durch bodenständigen Charakterisierung, spannenden aber straighten Plots und einem wunderbaren Artwork von Manapul, führten die beiden das fort, was Geoff Johns mit Flash noch vor dem Flashpoint begonnen hatte: eine massiv lesenswerte Heldenserie.

Platz 07: Aquaman (von Geoff Johns)

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Geoff Johns hatte schon immer ein Händchen dafür aufs Abstellgleis geführte Helden wieder in die erste Reihe zu heben. Er brachte Barry Allen als Flash zurück, Hal Jordan als Green Lantern und mit dem Start der New 52 war Arthur Curry aka. Aquaman an der Reihe.
Für vier Sonderbände schrieb er am König der sieben Meere und verwandelte die als Treppenwitz gesehene blonde Fischflosse in ein wichtiges Bestandteil der Justice League und einen noch viel besseren Solo-Abenteurer. Ab Band #05 übernahm Autor Jeff Parker, konnte den Biss jedoch nicht gänzlich halten, auch wenn die Serie weiterhin zumindest lesenswert ist. Die ersten vier Bände jedoch, gehören definitiv in eure Sammlung!

Platz 06: Batman & Robin (von Peter J. Tomasi und Pat Gleason)

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Batman & Robin von Peter J. Tomasi und Patrick Gleason war wahrscheinlich eine der Serien, die dauerhaft auf höchstem Niveau angesiedelt waren. Die Beziehung zwischen Bruce und Damian, der Verlust des Sohnes, die Verzweiflung in der Zeit danach, die bittere Suche, angetrieben vom letzten Fünkchen Hoffnung und die Wiedervereinigung, angereichert mit diesem tollen, stilprägenden Artwork von Patrick Gleason... ja, das war ein Run, an dem man sich kaum sattlesen konnte. Das Besondere daran war vor allem, dass Tomasi es schaffte Damian so zu charakterisieren, wie er von Grant Morrison erdacht wurde, was der Serie ihre Seele verlieh, denn diese Figur ist nun mal, so umstritten sie sein mag, ein einzigartiger Charakter.
In acht Sonderbänden wurde der Run zu Ende geführt und sollte wahrlich in jedem Superhelden-Comic-Regal zu finden sein!

Platz 05: Shazam (von Geoff Johns und Gary Frank)

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Puh... den hätte ich fast vergessen. Shazam erschien in den Staaten als Backup-Story in den Justice League Heften. Um genauer zu sein in den Nummern #07-21. Hierzulande brachte uns Panini Comics den junggebliebenen Zauberer in einem schicken Sammelband, in der DC Premium Reihe (#85). Keine Panik, der ist noch bequem zu bekommen. Ihr müsst nicht gleich losrennen.
Warum die Story so verdammt gut war? Nun, in erster Linie stammt sie von Geoff Johns und Gary Frank. Und so pauschalisiert das auch klingen mag, aber was die beiden anfassen wird zu purem Gold... und so war es auch hier. Wir erleben die Ursprungsgeschichte von Billy Batson, wie ihn das Schicksal zu Shazam werden ließ, untergebracht in einer spannenden Geschichte, mit einem der tollsten Villains ever (!), dabei illustriert durch dieses unvergleichliche Gary Frank Artwork. Außerdem bildet sie die Basis für eine Figur, die vor allem in der zweiten Hälfte der New 52 Ära immer wieder auftauchte, was ohne diesen Band gelesen zu haben, einfach keinen Sinn ergeben würde. Also, Pflichtkauf!

Platz 04: Animal Man (von Jeff Lemire)

(Copyright: DC Comics)

Für DC Hardcore Fans ist Animal Man eine sehr bedeutende Figur, denn als Ende der 1980er Jahre der irre Schotte Grant Morrison seine Hand an die Figur legte (daaaas... klang jetzt unverhofft zweideutig), wurde daraus einer der besten Titel, die der Verlag je publiziert hatte. Mit der Einführung des New 52 Universums wollte DC Comics Buddy Baker (also Animal Man) wieder etwas mehr Aufmerksamkeit schenken und so setzten sie einen ihrer versiertesten Vertigo Schreiber ans Autorenpult: Jeff Lemire (u.a. Sweet Tooth, The Nobody, Essex County).
Als Teil des DC Dark Imprints löste die Serie bereits nach den ersten Ausgaben regelrechte Jubelstürme aus und auch wenn diese Qualität nicht ganz bis zum Ende gehalten werden konnte, blieb sie in der Summe dennoch überdurchschnittlich gut. Die ersten zwei bis drei Paperbacks, der insgesamt fünfbändigen Serie, gehören jedoch mit zu den Sternstunden der kurzen New 52 Ära.

Platz 03: Action Comics (von Grant Morrison und Rags Morales)

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Einer der kontrovers diskutiertesten Titel war mit Abstand Grant Morrisons Arbeit an den Action Comics. Zu vertrackt, zu verkopft und „alter... trägt der Jeans?“
Morrison versuchte das Konzept der New 52 für sich zu nutzen und machte einen Cut mit dem Holzhammer. Er wollte Superman aus einer anderen Perspektive beleuchten, als er es in seinen früheren Arbeiten tat und setzte ein Reboot an, welchen vielen Lesern überhaupt nicht schmecken wollte. Durch Zeitsprünge und eine stellenweise stark unkonventionelle bzw. konzeptlos wirkende Erzählweise war man schnell geneigt den Faden zu verlieren, wobei das Plotting für mich wie eine Frischzellenkur wirkte und zwischen den anderen DC Serien förmlich herausstieß.
Dass Morrison seine Figuren beherrscht und geneigt ist sie auf ein neues Level zu heben, zeigte er bereits an seiner epochalen Arbeit an Batman (Pre-Flaspoint). Mit seinem Action Comics Run konnte er dieses Niveau zwar nicht ganz halten - dafür fehlte mir etwas das geschlossene Konzept, das man im Nachhinein bei Batman erblicken konnte - jedoch verlieh dieser Umstand den Action Comics eine gewisse Unberechenbarkeit, weshalb ich an der Arbeit massiv Spaß hatte. Nachzulesen in den Superman Heften #01 bis 19.

Platz 02: Batman (von Scott Snyder und Greg Capullo)

(Copyright: DC Comics)

Wo der Pfadfinder ist, ist die Fledermaus nicht weit. Was manche Leser gar nicht wissen, ist, dass Scott Snyder seine ersten Batman Abenteuer nicht zum Start der New 52 schrieb, sondern bereits ein Jahr zuvor, als er noch an den Detective Comics arbeitete, in einer Zeit als Bruce Wayne tot war und Dick Grayson als Mitternachtsdetektiv durch Gotham schwang (nachzulesen in Batman Sonderband #36 und 37).
Den Blockbuster-Status erhielt er jedoch mit seinem Wirken an der Pendant-Serie Batman, die er seit 2012 (Veröffentlichung auf dem deutschen Markt) zusammen mit Zeichner-Genie Greg Capullo bearbeitet. Die tiefgreifende Charakterisierung der Figur und ihrer Motivation, den Einblick in Batmans frühste Aktivitäten (Zero Year) und die Stilisierung des übermächtigen und kaum bezwingbaren Erzfeinds Joker, machten die Serie über einen langen Zeitraum zu einer gleichbleibend hochqualitativen Ongoing. Nicht zu vergessen, dass man mit Greg Capullo einen der besten Batman Zeichner der letzten 30 Jahre gefunden hat. Wer DC Comics liest, kommt an Batman kaum vorbei. Und das ist gut so.

Platz 01: Wonder Woman (von Brian Azzarello)

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Mit Wonder Woman schuf Starautor Brian Azzarello (u.a. 100 Bullets, Joker, Hellblazer) die womöglich stärkste Ongoing Serie, die die New 52 Ära zu bieten hatte. Unscheinbar, denn an vielen Lesern ist die entschlossene Amazone geradezu vorbeigerauscht, was ihr nicht mal im Ansatz gerecht wurde.
Azzarello blickte genau hinein in der Herkunft von Diana Prince, welche tief verwurzelt in der griechischen Mythologie lag und schrieb dabei eine über sechs Sonderbände (US Wonder Woman #0-35) reichende Familienfehde, die spannender und abwechslungsreicher kaum sein konnte.
Mit absolut einmalig ausgestalteten Charakteren, wie Krieg oder Hades, und einer durch und durch epischen Handlung - die viel mehr zu bieten hatte, als eine starke Hauptfigur - entwickelte sich von Ausgabe zu Ausgabe einer der besten Wonder Woman Runs die es je gab und vielleicht auch einer der qualitativsten DC Comics Titel der letzten 20 Jahre. Gänzlich unbehelligt vom übrigen Verlagsgeschehen lässt sich die Serie exzellent als alleinstehender Titel lesen und sollte daher nicht nur auf dem nächsten Einkaufszettel von interessierten DC Lesern stehen, sondern in jedem heimischen Comicregal einen ehrwürdigen Platz finden.

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