(Copyright: Marvel) |
Die Daredevil Publikationen der letzten 10 Jahre verdienen wahrlich eine Sonderstellung im Marvel-Katalog. Keine andere Serie schaffte es über einen vergleichbar langen Zeitraum ein ähnlich hohes Niveau zu halten, wie eben Daredevil.
Autoren wie Brian Michael Bendis oder Ed Brubaker schrieben hier Runs die mit zum Besten gehören, die man überhaupt vom Mann Ohne Furcht lesen kann. Nun verlässt der aktuelle Autor Mark Waid den roten Teufel aus Hell’s Kitchen, der ihn länger begleitete als jeder andere Autor vor ihm.
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Waid setzt dort an, wo er mit den letzten Ausgaben stehen geblieben ist: Matt tingelt noch immer durch San Francisco, mittlerweile ohne Maske und in einem anfänglich recht seltsam dreinblickenden neuen Anzug-Kostüm. Foggy werkelt weiterhin versteckt an Matts Biografie, wodurch sich auch einige Einblicke in Matts Vergangenheit nehmen lassen.
Nach einer kurzen Episode mit dem Stunt-Master ergibt sich so langsam der letzte große Plot, der den Abschluss von Mark Waids Arbeit an Daredevil einleitet. Shroud ist zurückgekehrt, was Matts Leben gewaltig auf den Kopf stellt und sein neu aufgebautes Dasein wie ein Kartenhaus zusammenbrechen lässt. Die Situation zwingt Matt zum Äußersten, denn er braucht Hilfe und nur einer ist so mächtig, Matt aus dieser Situation rauszuholen: Kingpin.
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Mark Waids Abschluss ist durchaus gelungen. Emotionale Momente, die die Beziehung zwischen Matt, Foggy und Kirsten vertiefen, wechseln sich mit dramatischer Action und einem spannenden Plot ab, der sein Finale systematisch aufbaut. Matts Kostümwechsel, samt neuem Haarschnitt sind dabei natürlich Geschmackssache, jedoch wirkte die Motivation zu der Aktion etwas zu flott aus dem Ärmel geschüttelt und hätte nicht zwingend sein müssen.
Ihre Stärke findet die Story dennoch in der charakterlichen Darstellung und dem gewohnten Humor Waids. Seine Herangehensweise an Daredevil war immer etwas lockerer und beschwingter, als seine Vorgänger ihn in Szene setzten, was seinem Wirken eine gewisse Frische verlieh. Illustriert wird das Ganze wieder in absolut passenden Bildern von Chris Samnee, der vor allem in seinen Farben und seiner Einfachheit zeigt, welch starken Ausdruck er hat.
Somit bekommen wir hier eine tolle, wenn auch nicht großartige Abschlussgeschichte, die die Arbeit Waids an Daredevil noch einmal würdigt. Fans des roten Teufels dürfen blind zugreifen - man möge mir das Wortspiel verzeihen - und Interessierte... ja, Interessierte eigentlich auch.
Bisher leider keine Leseprobe. Titel: Daredevil Megaband #02 Preis: 20,00 € |
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.